ZenWriter | Eine Software für leicht ablenkbare Autoren

ZenWriter | Eine Software für leicht ablenkbare Autoren

Über die Jahre hinweg habe ich zwei Schwächen an mir festgestellt, die das Schreiben betrifft: Ich halte mich oft an der Planung auf und ich lasse mich leicht ablenken. Mit der Zeit habe ich mir konkrete zeitliche Ziele gesetzt, wann die Planung eines Projekts abgeschlossen sein soll und ich mit dem Schreiben beginne. Ich habe mir zahlreiche Methoden zu Eigen gemacht und Tools zugelegt, die es mir ermöglichen die Vorarbeit an meinem Projekt einfach und strukturiert zu gestalten. Aber ich lasse mich noch immer viel zu leicht vom Schreiben ablenken. Die bewährten Mittel – WLAN und Handy ausschalten, Telefon ausstöpseln, die Tür schließen – half nicht gegen die gähnende weiße Leere der ersten Seite und die Stille (und auch nicht gegen Mitbewohner und Postboten). 

Mein Schreibprozess ist sehr geprägt von Musik und Kunst. Es ist fast immer Musik oder eine Zeichnung, die mich zu einem bestimmten Charakter, einem Setting oder einer Szene inspiriert. Ich suchte also nach einem Programm, das Musik mit Bildern und einer einfachen Textverarbeitung verbindet, fand ZenWriter, probierte es aus und schreibe heute meine Geschichte nur mit dem diesem Programm. ZenWriter ist minimalistisch, individuell und integriert Musik und stimmungsvolle Hintergründe in den Schreibprozess. Genau das, was ich als leicht ablenkbarer Mensch gebraucht habe. 

Die Funktionen

1. Einfach starten: ZenWriter braucht nur ein paar Sekunden um zu starten und ich kann direkt mit dem Schreiben beginnen. Je nach Einstellung öffnet sich ein leeres „Dokument“ oder aber das letzte das ich bearbeitet habe.

  • Ein Dokument erstellen: Das Menü befindet sich oben rechts in der Ecke und ist auf wenige Menüpunkte beschränkt. Neben close  und minimize gibt es die Schaltfläche documents. Hier öffnet sich ein Fenster, indem man einen Überblick über die bereits erstellten Ordner und Dokumente erhält. Hier kann man durch drei simple Schaltflächen neue „Notizbücher“ (1) und neue „Dokumente“ (2) anlegen oder ein „Dokument“ importieren (3). Vorteil: Die Notizbücher und Dokumente werden auf meiner Festplatte gespeichert und ich kann direkt in ZenWriter darauf zugreifen, neue Notizbücher erstellen und diese umbenennen. Nachteil: Um Notizbücher und Dokumente zu löschen muss ich den Dokumentenpfad von Windows direkt öffnen. 

2. Individuelle Einstellungen: Die drei wesentlichen Aspekte, die man bei ZenWriter erstellen kann, ist das „Layout“, der „Hintergrund“ und die „Musik“.

  • Unter „appearance“ sind Schriftart und Schriftgröße zusammengefasst. Hier sollte man auf jeden Fall die Einstellung wählen, die für das Auge angenehm zu lesen ist. Zudem kann man hier wählen, ob der Hintergrund mit einem hellen oder dunklen Schatten (day & night) überzogen werden soll. Da ich meistens nachts oder abends schreibe, ist für mich die dunkle Einstellung „night“ angenehmer als „day“.
  • Unter „music“ bietet ZenWriter eine kleine Auswahl an entspannender Musik. Eigene Musik kann man zwar über den Dateienpfad einfügen, jedoch nimmt das Programm nicht jedes Format und spielt auch immer das selbe Lied solange ab, bis man ein anderes auswählt oder das Programm schließt. Daher habe ich meist parallel über den Media Player eine Playlist laufen, die zur aktuellen Szene passt, die ich schreibe.
  • Auch unter dem Stichwort „background“ bietet ZenWriter eine kleine Vorauswahl an Hintergründen und über die Auswahl „custom“ lässt sich spielend leicht ein eigener Hintergrund einbinden. 
  • Unter dem Menüpunkt „settings“ verbergen sich die allgemeinen Einstellungen. Hier kann man auswählen, was in der Info Bar unterhalb des Textes alles angezeigt werden soll – von der Anzahl der Wörter über die aktuelle Uhrzeit und die Lesezeit bis hin zu Seitenzahlen und Zeilen. Ich beschränke mich da lediglich auf die Wörter und die Seitenzahl. 

3. Einfach schreiben: Für mich das wahre Highlight an ZenWriter ist, dass nur ich und meine Geschichte bzw. das Schreiben im Vordergrund stehen. Sobald ich anfange zu tippen, verschwinden das Menü und alle weiteren Informationen, die mir zu meinem Text angezeigt verschwinden. Es existieren nur noch ich, mein Text, die Musik und mein Hintergrund. Mehr brauche ich nicht, um mich voll und ganz auf mein Projekt konzentrieren zu können. 

Fazit: ZenWriter ist für meinen Schreibprozess eine wahre Bereicherung, da er mir dabei hilft den Fokus auf meinen Text zu legen, und Facebook, Instagram, Whatsapp & Co. einfach mal sich selber zu überlassen. Mit Musik im Ohr, einem stimmungsvollem Hintergrund und meiner Fantasie. ZenWriter ist minimalistisch, aber so soll es auch sein und das Programm hat mit ca. 20,00 Euro durchaus einen vertretbaren Preis. Von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung für Autoren wie mich, die sich viel zu leicht ablenken lassen. 

4 Gedanken zu „ZenWriter | Eine Software für leicht ablenkbare Autoren

    1. Liebe Elisabeth,

      ich bedanke mich einfach mal im Namen aller für deine Empfehlung. Der große Vorteil an Software für Apple-Produkte ist ja, dass man jederzeit Zugriff auf seine Dateien hat – egal ob unterwegs auf dem Tablet oder Smartphone oder zu Hause am PC.

      Vielen lieben Dank für deinen Hinweis. 🙂

      LG
      Cleo

  1. Ich habs mir gestern runtergeladen und teste es gerade.
    Eines kann ich aber jetzt schon sagen: Gerade für jemanden wie mich, deren Kreativität vor allem durch Bilder angeregt wird, ist es ideal, weil man auch andere Bilder hochladen kann und so die Inspiration beim Schreiben praktisch immer vor Augen hat!

    1. Liebe Samira-Jessica,

      es freut mich, dass ich dich neugierig machen konnte. Die Möglichkeit eigens ausgewählte Bilder in den Hintergrund zu legen, ist für mich mit das Beste an dieser unscheinbaren Software. Mir geht es da nämlich genauso wie dir – meine Kreativität wird enorm durch Bilder gepuscht und dann braucht es meistens nur 5 Minuten bis ich gar nicht mehr aufhören kann mit dem Schreiben. 🙂

      LG
      Cleo

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