Die 70. Schreibnacht – Tommy Krappweis und Twitch
Am 21. Februar 2020 fand die 70. Schreibnacht im Forum statt – und zu Gast war niemand geringerer als Tommy Krappweis. Bekannt wurde er einerseits als Ensemble-Mitglied der Comedy-Serie RTL Samstag Nacht und andererseits durch die Kultfigur „Bernd das Brot“. Aber Tommy Krappweis ist auch Autor, Regisseur und Produzent. Die Fantasy-Romantrilogie „Mara und der Feuerbringer“ hat er selbst geschrieben und für das Kino umgesetzt.
Diese Schreibnacht war besonders – denn das erste Mal beantwortete ein:e Autor:in nicht nur die Fragen im Forum selbst, sondern unterhielt nebenbei einen Twitch-Stream. Wir konnten Tommy Krappweis also dabei zusehen und vor allem zuhören, während er die Fragen der User las und beantwortete. Das war eine ganz neue Erfahrung! Leider steht das Video nicht mehr zur Verfügung, aber im Forum findet ihr immer noch seine Antworten auf viele Fragen. Und die waren wirklich spannend!
Berufswunsch: Irgendetwas mit Film oder Musik?
Auf die Frage, ob Tommy Krappweis schon als Kind am liebsten Autor oder Regisseur werden wollte, verweist er darauf, dass er bereits mit acht Jahren „irgendetwas mit Film“ machen wollte – und mit zwölf Jahren dann „irgendetwas mit Musik.“ Er erläutert: „Es schwankte immer zwischen schreiben, schauspielern, Comedy, Stunts, Musik und Regie und Produktion – aber irgendwann hab ich bemerkt, dass das gar keine entweder/oder Sache sein muss.“ Wie sieht das bei euch aus, liebe Magazin-Leser:innen?
Schreibhandwerk: Plotter oder Pantser?
Tommy Krappweis antwortet auf diese Frage sehr lässig: „Ich schreibe nur sehr karge Outlines, um zu wissen, was Anfang, Mitte und Finale ist. Also, um was es ‚äußerlich‘ geht. Dann weiß ich meistens ziemlich genau, was der ‚Want‘ und der ‚Need‘ meiner Figur(en) ist. Und dann lasse ich das Setup auf meine Figuren los und versuche, schnell genug mitzuschreiben.“ Wie ihr vielleicht feststellt, stammen viele dieser Ausdrücke vor allem aus dem Handwerk der Drehbuchschreiber_innen. Wer sich in der Welt noch nicht auskennt, dem empfiehlt Tommy Krappweis „die Bücher von Drehbuchautor Wiliam Goldman – die sind eher anekdotisch, aber ich habe sehr viel gelernt daraus – und die Biografien von Harpo Marx und Buster Keaton (Comedians).“
Das Leben als Autor
Nicht nur das Schreibhandwerk ist wichtig, sondern auch eine angenehme Haltung beim Schreiben. Tommy Krappweis bringt daher, wenn er im Herbst als „Writer in Residence“ in einem Hotel verweilt, Laptopständer, Keilkissen und andere Utensilien mit, um seinen Rücken zu schonen. Schont euren Körper! Ihr habt nur den einen.
Wofür ihn viele Federschwinger beneiden werden, ist die Tatsache, dass Tommy Krappweis von Menschen umgeben ist, die verständnisvoll mit ihm umgehen, wenn Familie und Beruf gerade wegen eines Projekts schwieriger unter einen Hut zu bekommen sind. Kein Wunder, ist er doch von schreibenden und lesenden Familienmitgliedern umgeben. So kommt es, dass er zwar „Alleinschreiber“ ist, aber beispielsweise seine Frau Sophia alles lektorieren lässt und auch die Rückmeldung von Leuten einholt, denen er vertraut.
Die Schreibnacht im Forum
Auch in der 70. Schreibnacht war im Forum wieder viel los – die Federschwinger haben in die Tasten gehauen, sich ausgetauscht und ganz viele neue Schreibnacht-Mitglieder begrüßt. Da gab es dann die, die in der frühen Nacht besonders produktiv waren, und einige waren auch noch spät in der Nacht unterwegs. Die Fragen und Aufgaben wurden begeistert beantwortet und unsere Schreibnacht-Gründerin Jennie (bekannt als Liza Grimm) kitzelte aus den Federschwingern heraus, woran sie gerade arbeiten. Alles in allem war die Schreibnacht wieder ein voller Erfolg!