Die 72. Schreibnacht – Selfpuplishing und andere wichtige Entscheidungen

Die 72. Schreibnacht – Selfpuplishing und andere wichtige Entscheidungen

In der 72. Schreibnacht war Lily Wildfire unser Special Guest. Lily ist nicht nur Autorin, sondern auch Lektorin. Außerdem textet sie und entwickelt Marketingideen, vorzugsweise für AutorInnen. Seit einem Monat ist auch ihr Debütroman »Maskenmacht« erhältlich. In unserer Fragestunde hat sie uns natürlich auch dazu viel erzählt.

Bleiben wir doch gleich mal beim Erstling:

Maskenmacht ist ziemlich dick,

„… nicht umsonst hieß die Datei „als ich es aus dem Buchsatz zurückbekam, ‚dickes Ding final‘, also muss da wohl was dran sein“,

antworte Lily auf die Frage, ob es so geplant war. Gleichzeitig hat Lily uns dabei auch verraten, dass sie eine akribische Plotterin ist, die erst eine Art Exposé verfasst, bevor es an die Kapitelplanung geht. Erst dann beginnt die eigentliche Romanarbeit Die Schreibzeit von Maskenmacht betrug zwei Jahre, allerdings mit Pausen.

„Wenn ich diese Pausen nicht berücksichtige, betrug die reine Schreibzeit vermutlich ungefähr ein Jahr.“

Lektorat – eine Frage des Vertrauens

Viele Fragen beschäftigten sich natürlich auch mit dem Lektorat, und wie Lily selbst das angeht bzw. wie man eine/n guten/n LektorIn findet.

„.. zuerst lese ich das Manuskript und mache mir Notizen, zum Beispiel zu den Figuren oder zum Setting. Ich lektoriere primär Fantasy, also kann es auch sein, dass ich noch Fragen zur Welt habe. Sollte es noch irgendwelche Unklarheiten geben, spreche ich sie nach diesem ersten Durchgang an.“

Schon daran kann man erkennen, wie umfangreich die Arbeit von LektorInnen ist und warum das zu Recht nicht für „nen Appel und en Ei“ zu haben sein sollte. Natürlich muss sich das auch auf den Buchpreis niederschlagen, besonders im SP-Bereich. Doch dazu kommen wir später.

„Bücher sind zwar eine Ware, aber eben primär Herzensangelegenheiten. Da sollte in meinen Augen auch die Chemie nach Möglichkeit stimmen. Für manche ist es gut, wenn sie die Kritik knallhart um die Ohren gehauen kriegen, andere mögen einfühlsame Formulierungen lieber.“


Zwischen AutorIn und LektorIn muss es passen. Man muss nicht „beste Freunde“ sein, aber ein gewisser Respekt und Wertschätzung vor der Arbeit des anderen ist da ein absolutes Muss. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass eine unqualifizierte Bemerkung am Rand, auch wenn sie vielleicht nicht böse gemeint war, das Vertrauen nachhaltig zerstören kann. Deswegen ist die Suche nach einem guten Lektorat total wichtig und auf Lilys Website gibt es wunderbare Tipps dazu.

Bewusst hat Lily sich dafür entschieden, Maskenmacht im Selfpublishing zu veröffentlichen. Auch ihre Freundinnen waren an diesem doch langen Entscheidungsfindungsprozess beteiligt.

„Ich bereue die Entscheidung nicht!“

Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass mit diesem Weg erst mal höhere Kosten und viel mehr Aufwand auf den/die AutorIn zukommen. Auch ein ganzes Stück mehr Verantwortung liegt damit bei der Autorin/dem Autor.

„Das wirtschaftliche Risiko ist daher viel größer, insbesondere, wenn es dann nicht gut läuft. Ein Verlag wäre für mich rein finanziell sicherlich die bessere Wahl gewesen. Ich habe da aber auf mein Bauchgefühl vertraut.“

Auch hierzu findet ihr ganz viele Tipps und Ratschläge auf Lilys Website
und zum Nachlesen der Fragestunde geht es hier entlang.

Ich selbst hatte auf der LBM vor nunmehr drei Jahren die Gelegenheit ein paar Worte mit Lily zu wechseln und obwohl es nur ein Augenblick sozusagen im Vorbeigehen war, fand ich sie super sympathisch und nett. Auch wenn ich mich vorher im Hotel nicht getraut hatte, sie anzusprechen.

Das Forum zur 72. Schreibnacht

Pünktlich um 21.00 Uhr begann die eigentliche Schreibnacht. Dieses Mal hatte auch das Forum Lust mitzuspielen und so starteten rund 50 SchreibnächtlerInnen in eine lange Nacht.
Wie immer war auch diese Schreibnacht in Etappen eingeteilt. Zwischen 21.00 Uhr und 03.00 Uhr gab es zu jeder vollen Stunde eine Etappe. Jede Etappe dauert 50 (Schreib/Plot/Überarbeitungs-)Minuten darauf folgt eine 10 minütige Pause zur Erholung, bzw. dem Auffüllen der Kaffee/Tee/Kakaotasse und Nahrungsbeschaffung.
Nach vielen Fragen und Aufgaben in den jeweiligen Etappen konnte man sowohl seine Figuren als auch seine Geschichte besser kennenlernen. Natürlich gab es auch immer die Gelegenheit das Ergebnis vorzustellen und zu diskutieren.
Ich selbst bin um diese Zeit nicht mehr zum Schreiben zu gebrauchen, aber das was ich gelesen habe klingt nach viel Spaß und zufriedenen SchreiberInnen.

Und nach der Schreibnacht ist ja auch vor der Schreibnacht!

Seid gespannt, wer unser nächster Gast sein wird, und welche Geheimnisse ans Licht kommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert