Rückblick: 62. Schreibnacht, oder: die Kurzfristige
Nach einer kurzen Ankündigung fand am 24. Mai 2019 die 62. Schreibnacht statt. Special Guest war Ava Reed und sie nahm sich an diesem Freitagabend ganz viel Zeit, um die Fragen der Schreibnächtler zu beantworten. Doch bevor wir in Erinnerungen an die vielen Wörter, die wir (nicht?) geschrieben haben, schwelgen, zunächst einmal die gute Nachricht: Die Schreibnacht konnte wieder im Forum stattfinden!
In den letzten Monaten hatte das Schreibnacht-Forum immer wieder mit Serverproblemen zu kämpfen, die das Team gezwungen haben, die Aufgaben und die Etappen in die Social-Media-Kanäle auszulagern. Das hat funktioniert, es war eine super Notlösung, und die Schreibnächtler haben gelernt: Im Zweifel finden wir einen Weg! Aber dadurch hat sich natürlich die Aktivität etwas aufgespalten. Manche Autor_innen findet man bei Twitter, andere bei Instagram, weitere bei Facebook oder Discord, und es bedarf vieler Teammitglieder, um all diese Bereiche im Blick zu haben. Hier also ein kleines Dankeschön an die Menschen hinter dem Vorhang, die sich so wunderbar darum gekümmert haben, dass die Schreibnacht auch unter widrigen Umständen stattfinden konnte. Ich hoffe, dass die Schreibnacht in Zukunft weiterhin im Forum stattfinden kann, also drückt die Daumen!
Was aber auch bei dieser Schreibnacht aus der Social-Media-Zeit beibehalten wurde: Die Fragerunde mit Ava Reed wurde schon früher geöffnet, so dass Schreibnächtler schon im Laufe des Tages ihre Fragen stellen konnten. Das hat auch diesmal sehr gut funktioniert und es kamen 19 Fragen zusammen, die Ava in einer Stunde beantworten konnte. Doch bevor ich euch ein paar Highlights nenne, möchte ich euch Ava kurz vorstellen. Ava Reed veröffentlicht seit einigen Jahren sehr erfolgreich ihre Geschichten. Nach der Schule hatte sie sich zunächst für ein Lehramtsstudium entschieden, aber nach ihrem ersten Staatsexamen war klar: Sie will schreiben! Ihre Bücher sind in zahlreichen Verlagen erschienen, sprechen sowohl Jugendliche als auch Erwachsene an, und neben Fantasyromanen findet ihr auch Liebesromane von Ava Reed in den Buchhandlungen. Vielleicht kennt ihr das von Alexander Kopainski angefertigte Cover zu Avas „Mondprinzessin“? Ein richtiger Eyecatcher! Er war vor ein paar Monaten ebenfalls Gast in der Schreibnacht, seine Fragerunde findet ihr hier.
In der Fragerunde selbst fühlten die Schreibnächtler Ava schnell auf den Zahn: Welche Tipps hat sie für Anfänger_innen? Kann sie Ratschläge für das Schreiben eines Exposé geben? Hat sie Schreibrituale? Die Basics wurden rasch abgehandelt, dann ging es tiefer in die Materie des Schreibhandwerks. Nach ihrem Schreibprozess gefragt, gibt sie zu, ziemlich chaotisch zu sein – „auf dem Papier und in meinem Kopf!“ – und wenn sie feststeckt, überarbeitet sie bis sie wieder im Flow ist. Wenn sie Auszeiten braucht, nimmt sie sich die Zeit (auch in Social Media) – auch ohne Ankündigung. Bei ihrem Schreibprozess begleitet Ava außerdem ein innerer Kritiker: „Wir reden oft miteinander, Mr Kritik und ich.“ Die Inspiration für verschiedene Themen stammt aus ihrem Alltag, aus ihrer Konfrontation mit dem Leben, und so widmet sie sich Inhalten, die sie beschäftigen. Gibt es ein Buch, das sie besonders geprägt hat? Welches Buch hat sie beim Schreiben die meiste Kraft und Geduld gekostet? Wann hat sie sich entschieden, ihre Geschichten zu veröffentlichen? So viele Fragen, so viele Antworten. Ein Highlight der Fragestunde möchte ich noch mit euch teilen: Erst als „Wir fliegen, wenn wir fallen“ bei Ueberreuter erschien, kam Ava Reed zu folgendem Schluss: „Das war der Moment, in dem es für mich irgendwie beschlossene Sache war: Du bist wirklich Autorin! Das war wundervoll!“
Bei der ganzen Inspiration und Freude, die Ava versprüht hat, ist es kein Wunder, dass die Schreibnächtler sich im Forum besonders ins Zeug gelegt haben, um Wörter aufs Papier zu bringen oder zu überarbeiten. Zahlreiche Schreibende und Editeure waren am Start, holten Etappensiege, bewältigten die Aufgaben. Der ganze Abend war voller Magie und auch, wenn es für die Autor_innen schwierig war, die Worte „Himmel“ und „Hölle“ in ihr Manuskript einzubringen, das Schicksal ihrer Protagonisten nach dem Tod konnten sie zielsicher benennen. Natürlich gab es auch etwas Ablenkung: Die Teestube öffnete ihre Pforten, um zu Geplauder einzuladen, und wer gerne mehr Trubel hatte, konnte sich beim zweiten Special Wordwar während einer Schreibnacht beteiligen. Die Stimmung war fantastisch und ich freue mich schon auf die nächste Schreibnacht. Heute heißt es erst einmal: Ava Kadabra! Bis zum nächsten Mal!