Auf der Suche nach dem richtigen Titel
Als Autor fühlen wir uns manchmal wie Indiana Jones, oder? Wir suchen lange und vergeblich nach dem richtigen Titel für unsere Geschichte und haben das Gefühl unser Gehirn würde von riesigen Steinen überrollt oder verrückten Voodoopriestern attackiert werden, denn uns will einfach nichts einfallen. (Wer jetzt sagt, dass ich zu viele Filme gucke… Könnte sein.)
Ich habe mal den Tipp erhalten einfach mit der Geschichte anzufangen. Der Titel würde von alleine entstehen, aber während ich schreibe, denke ich ununterbrochen an ihn und es fällt mir schwer mich zu 100% auf das Schreiben zu konzentrieren (Man wird von genügend Dingen abgelenkt, da braucht es das nicht auch noch). Wenn ich die Geschichte also beginne, schreibe ich oben einen vorläufigen Namen drüber. Irgendetwas, das passt, auch wenn es nicht das richtige ist. Später kann ich es, wie die gesamte Geschichte, immer noch ändern.
Ein kleiner Trick, den ich mir mal überlegt habe bezieht sich auf Kurzgeschichten. Keine Ahnung, wie es euch geht, aber nehme ich eine Anthologie oder Kurzgeschichtensammlung in die Hand, schaue ich in das Inhaltsverzeichnis und lese mir die Titel der Geschichten durch, denn ich will wissen, ob sie interessant klingen.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Der Titel soll auf sich aufmerksam machen und den Leser dazu bringen, unsere Geschichte auf jeden Fall lesen zu wollen. Deswegen verwende ich gerne ungewöhnliche Titel. Das passt super bei Anthologien mit einem übergreifendem Thema. Hier können wir einen Namen für unser Werk wählen, welchen der Leser nicht erwarten würde oder sich eben fragt, was wohl dahinter steckt. Meine Geschichte für eine Vampiranthologie nannte ich „Comer el payaso – Friss den Clown“. Der Titel erklärt sich von selber, während der Leser in die Handlung vertieft ist und klingt auf jeden Fall besser als „Ein Haufen Vampire und ein Clown“. Der Titel soll alles, aber gleichzeitig auch nichts aussagen. Was sich hinter ihm verbirgt soll dem Leser erst bei der Lektüre klar werden.
Und sei es durch den letzten Satz.
Natürlich funktioniert dies auch ohne ein Überthema. Denkt einfach daran, dass eure Geschichte eine von vielen sein wird. Um sie nicht untergehen zu lassen und den Leser gleich neugierig zu machen, nehmt ihr einen Titel, der euch selber aufhorchen lassen würde. Oder den unmöglichsten (Er sollte im Bezug auf die Geschichte einen Hauch Ironie enthalten), denn oft ist dieser genau der richtige.