Der erste Schritt zur Veröffentlichung: Verlag oder Self-Publishing?
Spätestens nach der Fertigstellung des Manuskript und der ersten Überarbeitung, stellt man sich die eine Frage, die heutzutage immer wichtiger und entscheidender wird: Verlag oder Self-Publishing?
Die Entscheidungsfindung hängt von verschiedenen Faktoren ab und geschieht bestimmt nicht über Nacht. Dennoch kann man sich vorher überlegen, wie man sich seinen zukünftigen Weg als Autor vorstellen will, ähnlich einer Pro-Kontra-Liste. Denn eines ist sicher: Beide Wege haben ihre guten und schlechten Seiten.
Fangen wir mit dem Punkt an, der in jeder Lebenslage eine Rolle spielt, nämlich die Zeit. Wenn man sich für einen Verlag entscheidet, muss man vor allem eins haben: Geduld. Die Wartezeitauf eine Antwort des gewünschten Verlages kann von einem halben bis zu einem ganzen Jahr betragen und dann folgt möglicherweise keine fundierte Absage, wenn man bei einem großen Verlag angefragt hat. Kleine Verlage geben meistens noch eine weitere Rückmeldung darüber, warum sie das Werk abgelehnt haben. Entscheidet man sich stattdessen für das Self-Publishing, ist der Autor sofort im eigenen „Verlagsbusiness“ und kann sofort in der Bücherwelt mitmischen. Auch hier muss man die Zeit beachten, die man braucht, um das Werk zur Veröffentlichung bereit zu machen, denn dies benötigt auch seine Zeit, denn kein Manuskripts ist gleichzeitig ein Buch. Ein wichtiger Faktor, den man sich überlegen sollte, denn das Warten kann – auf beiden Seiten – folternd wirken. Was uns auch zum nächsten Punkt führt. Habe ich überhaupt die Zeit, so lange zu warten? Denn Schreiben soll letzten Endes auch in einem münden: Geld oder zumindest einem kleines Gewinn. Wenn man es nicht leisten kann, längere Zeit auf die Antwort eines Verlages zu warten, dann muss die Alternative wählen, die schneller ist, jedoch nicht kostengünstiger. Denn auch das Self Publishing kostet Geld, wenn man es professionell und seriös machen will, muss man zuvor Geld in einen Lektor und Coverdesigner investieren, um überhaupt sein Buch ansprechend präsentieren zu können, dieses Risiko muss man eingehen, ansonsten verdient man schlichtweg auch nichts, da das minder gute Werk nach außen nicht überzeugt. Sollte man jedoch schreiben, weil es ein Hobby ist oder man sowieso schon ein Brotjob hat, dann ist das Warten auf den Verlag nicht so schlimm.
Die Wirkung nach außen sollte man nicht unterschätzen, denn diese fällt in der Öffentlichkeit oft zweigeteilt aus und variiert. Die öffentlichen Meinung zwischen Verlag und Self-Publishing wandelt sich inzwischen, jedoch bestehen immer noch die besagten Vorurteile. Bücher, die unter Eigenregie herauskommen, werden oft jegliche Qualität abgesprochen, sie seien keine gute Literatur und nur das Werk eines Möchtegern, egal welches Genre. Verlagsbücher hätten stattdessen einen besseren Ruf, denn sie werden von vielen Menschen geprüft und korrigiert, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Diese Meinungen sind natürlich alle sehr subjektiv und spiegeln nicht die Realität wider, die sich gerade vollzieht. Vielleicht ist man auch als Person so gestärkt, dass einem die Meinung anderer völlig egal ist und sich lieber auf seine Vorlieben konzentriert. Ist man aber stattdessen jemand, der auch auf Anerkennung und Jubel von Kollegen und Freunden aus dem Gebiet hofft, dann sollte man sich diesen Schritt gut überlegen. Oft ist es aber auch so, dass die Richtung, aus der man kommt, nebensächlich wird, sobald man Erfolg hat.
Es gibt natürlich noch viele weitere Punkte im Bezug zu dieser Sache, diese drei waren für mich nach allem Hin- und Herüberlegen die wichtigsten. Zusammenfassend sollte man sich keine allzu großen Gedanken machen, wenn man für das eine Werk einen Verlag sucht, ist für das andere der Weg über das Self-Publishing immer noch offen oder umgekehrt. Wichtig ist, dass man nicht voreilig handelt und sich die Entscheidung gut durch den Kopf gehen lässt, denn euer verdient nur das Beste und ihr müsst entscheiden, was das ist.