Autorem im Interview | Sarah Reitz

Autorem im Interview | Sarah Reitz

Unsere Schreibnächte sind für viele angehende Autoren eine große Motivation. Sie sehen, dass sie mit ihrem Traum nicht alleine sind, motivieren sich gegenseitig und teilen ihre Probleme mit anderen. 

Sarah Reitz hat etwas geschafft, von dem viele Schreiber träumen: sie hat ihren Roman veröffentlicht. In einem exklusiven Interview mit dem Schreibnacht-Magazin erzählt sie uns, warum sie diesen Schritt gegangen ist und weshalb die Schreibnächte eine große Rolle für ihr Buch spielen.


Hallo Sarah! Schön, dass du dir Zeit
für ein kurzes Interview nimmst!

Hallo! Das mach ich sehr gern, denn
das ist für mich im Moment alles sehr aufregend und spannend.
Erzähl uns doch kurz etwas über dein neu
veröffentlichtes Werk.
Es geht um Nina und Tom, zwei Menschen
wie du und ich, die unsterblich ineinander verliebt sind, aber sehr viele Jahre
brauchen, um es zu begreifen. Es geht also um die Liebe in Echtzeit, sozusagen.
Erzählt wird die Geschichte in
Episoden, beginnend im Jahr 1990, kurz nach der Wende in Berlin und endet 2013
am Nürburgring- Nina und Tom erleben in dieser Zeit das ganze auf und ab im
Leben. Schicksalsschläge, berufliche Erfolge und immer wieder treffen sie
aufeinander und können der Besonderheit ihrer Beziehung nie widerstehen.
Eine wichtige Rolle in der Geschichte
spielt Musik. Beide sind Musiker und diese gemeinsame Liebe zieht sich durch
den ganzen Roman. Songs von Selig, Kiss, Abba und sogar Aretha Franklin spielen
eine große und wichtige Rolle in der Geschichte. Für Musikliebhaber also ein
absolutes Muss.
Echtzeit ist ein Roman über die
Schwierigkeiten der wahren Liebe, mit ganz viel Romantik, Dramatik und auch ein
bisschen Erotik.

Wie lange hast du an dem Manuskript
gearbeitet?

Begonnen habe ich mit Echtzeit vor
knapp zwei Jahren und es nur bis zur Hälfte 
fertiggestellt. Lange bin ich an diesem Punkt der Geschichte nicht
weitergekommen und habe anderes geschrieben. Irgendwann (mitten in einer
Schreibnacht) kam mir endlich die Lösung, wie ich die Story um Nina und Tom weiterführen
konnte. Und dann habe ich Gas gegeben. Knapp vier Wochen habe ich an der
zweiten Hälfte geschrieben und mich dann der Überarbeitung zugewendet.
Mit allen Änderungen, Lektoratsrunden
und Korrekturen habe ich insgesamt knapp drei Monate daran gearbeitet, bis es
fertig wurde. Ich muss jedoch dazu sagen, dass die lange Pause in der Mitte der
Geschichte wichtig war, denn erst danach ergab es wirklich ein rundes Bild.
Manchmal braucht man den Abstand zur eigenen Geschichte.
Wie lange schreibst du schon generell?
Meine ersten Schreibversuche habe ich
mit ca 13 Jahren gemacht. Damals habe ich FanFictions geschrieben u.a. über
Baywatch und Beverly Hills 90210. Diese habe ich dann handschriftlich
vervielfältigt und unter meinen Freundinnen verteilt. Das war eine sehr lustige
Zeit.
Danach habe ich eine lange Pause
gemacht und bin über meinen Studium der Sozialen Arbeit, wieder mit FanFictions
in Kontakt gekommen, als ich eine Arbeit darüber verfasst habe. In den
Semesterferien hatte ich dann selbst wieder Lustbekommen etwas zuschreiben.
Seit 2011 habe ich mich ordentlich in meinem Lieblingsfandom ausgetobt. Und
ungefähr seit eineinhalb Jahren habe ich mich auch mit allen handwerklichen
Aspekten des Schreibens auseinandergesetzt.
Wieso hast du dich dazu entschlossen,
dein Buch zu veröffentlichen?
Mmh … um ehrlich zu sein hat mich eine
kleiner, verrückter Traum einer Freundin dazu gebracht darüber nachzudenken.
Meine FanFiction kamen zu dem Zeitpunkt sehr gut an und wir haben einfach
rumgewitzelt, was E.L. James kann, können wir auch. Am nächsten Tag berichtete
meine Freundin dann von ihrem Traum: Sie hat mich bei Stefan Raab auf der Couch
sitzen sehen, wie ich als erfolgreiche Bestseller Autorin mein Buch vorstelle.
Natürlich ist das nur eine kleine Alberei
gewesen, aber ich dachte mir dann: Warum nicht? So schwer kann das doch nicht
sein.
Welche Rolle haben die Schreibnächte
für „Echtzeit“ gespielt?
Wie oben schon geschrieben habe ich
erst in einer Schreibnacht den Dreh gefunden diese Geschichte zu beenden. Darüber
hinaus ist es ein wahnsinnig tolle Ansporn gemeinsam mit anderen zu schreiben.
Der Ehrgeiz wird geweckt, man will unbedingt genauso viele Wörter schaffen, wie
der andere. Und Schwupps schon hat meine Geschichte beendet und ist ganz über
sich selbst erstaunt.
Besonders toll ist die direkte und
konkrete Hilfestellung. Jederzeit kann man einen kurzen Absatz posten, oder
eine Frage stellen. Das fängt schon bei der einfachen Suche nach Namen für die
eigenen Protagonisten an. Das tolle ist man kommt sofort einfach Hilfe, die
niemals von oben herab oder besserwisserisch daher kommt.
Man befindet sich unter
Gleichgesinnten und das ist ganz wunderbar. Schreiben gehört nicht unbedingt zu
den Hobbies für die jeder Verständnis hat. Um so schöner ist es Menschen um
sich zu haben, die wissen was eine Schreibblockade für unendlich Qualen
auslösen kann.

Hast du einen Tipp für angehende
Autoren?
Ja! Gib nicht auf!
Allein die Tatsache, dass du dich
entschlossen hast deine Geschichte aufzuschreiben macht dich zu etwas
Besonderem. Du traust dich deine Gedanken und Fantasien mitzuteilen. Diesen Mut
haben nicht viele.
Such dir andere Schreiberlinge.
Während der Schreibnächte habe ich tolle Freundschaften geknüpft und Menschen
kennengelernt die unglaublich wichtig für mich wahren. Schließt euch zusammen
und helft euch gegenseitig. Meinen Roman hat zum Beispiel eine ganz Liebe
Teilnehmerin der Schreibnächte professionell korrigiert.
Für den Fall, dass ihr wirklich plant
zu veröffentlichen empfehle ich allerdings ganz klar über den Tellerrand hinauszuschauen
und ich professionelle Hilfe zu holen. Entweder über einen Verlag oder einem
Lektor. Das ist auch das tolle an den Schreibnächten sowohl Anfänger,
Hobbyschreiber als auch Verlagsautoren kommen hier zusammen. Das ist ein
unglaubliches Potenzial, was man aus dieser Gruppe schöpfen kann. 

Ein Gedanke zu „Autorem im Interview | Sarah Reitz

  1. Auch, wenn ich mir jetzt bald wie nen Stalker vorkomme, weil ich schon wieder meinen Senf zu Sarah´s Buch dazugeben muss. Aber es ist wirklich wunderschön. Und bei allem anderen, was sie bezüglich der Schreibnächte geschrieben hat, kann ich ihr nur zustimmen.

    Diese Abende und auch Nächte sind sehr inspirierend und Hilfe ist schnell da, wenn man sie braucht. Ich freue mich schon darauf, bald selbst wieder intensiv am Schreibprozess teilnehmen zu können und werde mich dann auch wieder öfter bei euch einfinden.

    Aloha Astrid

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert