Recherchearbeit

Recherchearbeit

Liebe Schreibnacht-Magazin LeserInnen!

Heute möchte ich das Thema Recherche aufgreifen. Zu schreiben bedeutet auch zu recherchieren. Vorausgesetzt es handelt sich nicht um eine völlig erfundene Welt. Reale Städte oder Straßennamen sollten nachprüfbar sein. Es gibt immer wieder LeserInnen, die gerne im Internet nachsehen, ob Orte oder Geschäfte, die ihr erwähnt tatsächlich existieren. Ihr müsst damit rechnen, dass eure LeserInnen neugierig sind. Seien es wahre Begebenheiten, bekannte Phänomene, Krankheiten oder Medikamente … es klingt kaum glaubwürdig, wenn jemand mit etwas vergiftet wird, dass eigentlich nur bei Kopfschmerzen hilft 😉 Oder wenn von einem reißenden Fluss geschrieben wird, der tatsächlich ein kleines Bächlein ist. Ihr versteht sicher, was ich meine. Ihr wollt eure Geschichten bestimmt realistisch rüber bringen, auch wenn sie in einer rein fiktiven Welt spielen.

Für meine Geschichten musste ich auch viel recherchieren. In erster Linie, weil einer meiner Protagonisten indianischer Herkunft ist. Ich wollte keinen Stamm auswählen, den jeder kennt. Also ließ ich mich von meiner Intuition leiten und durchforstete unzählige Seiten mit Auflistungen. Ich wurde fündig und entdecke dabei noch, dass sie eine eigene Sprache/Dialekt besaßen, den ich ebenfalls recherchiere musste. Der Nachteil von seltenen Sprachen ist definitiv, die Findung eines Wörterbuchs 😉 Aber auch hier wurde ich nach stundenlangem durchforsten fündig. So war es mir sogar möglich einen authentischen Namen für ihn zu finden. Wenn man sich in eine Sache reinhängt, kann es eine Menge Spaß machen. Natürlich nervt es manchmal auch ganz schön, aber auch wenn ich oft am Verzweifeln war, die Entdeckungstour durchs Internet bereitete mir große Freude und ließ mich nicht aufgeben!

Es gibt mehrere Möglichkeiten zu recherchieren. Das Wichtigste dabei ist allerdings, das „gewusst wie“. Zu wissen, wie man an sein Ziel kommt erleichtert die Arbeit und erspart immens viel Zeit. Im heutigen Zeitalter ist das Internet wohl die erste Anlaufstelle. Versteift euch nicht darauf. Es gibt mehrere Methoden. Besonders, wenn es um ältere Informationen geht. Da ist altbewährtes vermutlich die bessere Wahl. Nutzt alle Möglichkeiten, die ihr habt um eure Ergebnisse zu optimieren. Forscht in der Bibliothek eures Vertrauens, wühlt euch durch Internetseiten oder fragt Leute, die sich mit der Materie auskennen könnten. Nehmt euch Lexika vor oder Fachliteratur. Macht einen kleinen Ausflug und besucht die Orte eurer Wahl. Falls diese nicht in der Nähe sind sucht euch ähnliche Gegenden in eurer Umgebung und lasst euch einfach inspirieren! Ihr könnt euch von einem Förster die Wälder erklären lassen oder von einem Hundetrainer die wichtigsten Regeln zum Abrichten. Fotografiert, malt Bilder, macht euch Notizen. Eure Möglichkeiten sind sehr umfangreich 🙂

Den gesamten Fundus, den ihr mit der Zeit zusammentragt, könnt ihr vielleicht auch in anderen Projekten nutzen. Also nicht weg werfen oder löschen! Ihr könnt euch einen Ordner anlegen und darin sämtliches Material bunkern. Vielleicht braucht ihr es noch mal.

Ein kleiner Tipp noch für die Google-Suche. Benutzt keine langen Wurstsätze, wie z.B: „Das Liebesleben der Pflastersteine im nordeuropäischen Raum zur Jahrhundertwende im Frühling, wenn noch Schnee liegt“
Spezifizieren ist gut und vielleicht habt ihr sogar Glück, weil jemand genau darüber eine Abhandlung geschrieben hat. Solltet ihr jedoch nichts finden, sucht trotzdem weiter. Pickt euch einfach die wichtigsten Schlüsselwörter heraus. Ihr werdet sehen, dass danach mehr Suchergebnisse erscheinen. Die Suche dauert vielleicht etwas länger, wenn man sich durch die Ergebnisse wühlen muss, aber so werdet ihr eher etwas finden.
Ich spreche aus eigener Erfahrung 🙂
Nutzt auch die verschiedenen Befehle, die man zu Verfügung hat, um gezielter zu suchen. Z.B: Liebesleben Pflastersteine „nordeuropäischer Raum“ –Winter –Sommer
Der Begriff in den Anführungszeichen findet genau den Wortlaut „nordeuropäischer Raum“. Somit werden andere Bezeichnungen ausgeschlossen. Das Minus (ohne Leerzeichen) vor einem Wort schließt ebenfalls, in diesem Fall Winter und Sommer aus. Es werden in diesem Beispiel nur Ergebnisse angezeigt die „Liebesleben“, „Pflastersteine“ und „nordeuropäischer Raum“ beinhalten.

Eins noch. Glaubt nicht alles, was im Netz steht. Viele Informationen sind falsch. Sichert euch ab und recherchiert weiter. Gebt euch nicht mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden. Vergleicht die Infos, die ihr findet. Mit der Zeit bekommt ihr ein Gefühl dafür. Ihr wollt bestimmt nicht, dass aus dem „Glöckner von Notre Dame“ der „Klöppler von Nostradamus“ wird … außer mit Absicht 😉

Salut & Viel Spaß
Eure Charisma

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