Autoren im Interview | Maria Norda

Autoren im Interview | Maria Norda

Das Schreibnacht-Magazin: Wir sind das Magazin für Buchstabentänzer, Wortakrobaten und Federschwinger. Wir wollen eine Hilfe für junge Autorinnen und Autoren sein, die gerade erst durchstarten und ihren ersten Roman veröffentlicht haben. Daher haben wir uns eine besondere Aktion überlegt: Der Autor des Monats. Zukünftig küren wir jeden Monat einen Autoren oder eine Autorin, die bereits veröffentlicht haben, jedoch immer noch am Anfang seiner Karriere stehen, und diesen bzw. diese in einen kurzen Beitrag inklusive Interview vorstellen.

Maria Norda: Schatten der Gegenwart 

In Emilias Leben passt alles perfekt zusammen. Sie ist glücklich verheiratet, erfolgreich im Job und nichts könnte sie aus der Bahn werfen – so glaubt sie jedenfalls. Bis zu dem Tag, an dem sie ihren Mann Robert im Leichen-schauhaus identifizieren muss und ihr Leben in tausend Stücke zerspringt. Sie ist allein und das verändert alles, es verändert sie und kein Tag vergeht, an dem der Schmerz, den sein Fortgehen hinterließ, nicht unbarmherzig zuschlägt. Doch dann hört sie seine Stimme, sieht ihn vor sich, unerwartet und rätselhaft zugleich.

Stell Dich doch kurz vor.
Mein Name ist Maria Norda und als kleiner Wonneproppen erblickte ich im Dezember 1988 in Dessau, der Bauhausstadt (und ich meine nicht den Baumarkt), das Licht der Welt. Nach der Schulzeit bin ich zusammen mit meiner großen Liebe nach Stuttgart gezogen und habe dort Mechatronik studiert. Ich gehöre also nicht zu denjenigen Autoren, die Germanistik oder gar Literaturwissenschaften studiert haben und damit bestens gewappnet sind, um ein Buch zu schreiben. Ich hoffe, es ist mir aber trotzdem ganz gut gelungen. 😉 Inzwischen lebe ich glücklich verheiratet in Leipzig und gehe einem ganz normalen Vollzeit-Bürojob nach. Das Schreien ist für mich mittlerweile ein essenzieller Ausgleich zu meinem „normalen Leben“. Neben der Liebe zum Wort habe ich auch eine Passion für die Musik. Ich spiele Klavier und singe leidenschaftlich gern. Dabei kann ich all den Frust (z.B. wenn die Szene einfach nicht so richtig gelingen will oder die Arbeit stressig war) rauslassen und den Kopf freibekommen.

Wie bist Du zum Schreiben gekommen? Beziehungsweise wann und warum hat Dich die Schreiblust gepackt?
Schon als Kind hatte ich immer vor, einmal ein Buch zu schreiben. Ich weiß, dass klingt jetzt total kitschig und ist voller Klischees, aber so ist es eben. Die ersten Versuche endeten mit einer kaputten Diskette, auf der ich meine Geschichte gespeichert hatte. Ein tragischer Rückschlag für meine kleine Seele und so hatte ich das mit dem Buch erst mal wieder verworfen. Es mangelte mir nie an Ideen, aber sie hatten nicht das Potential (oder ich die Geduld) für eine komplette Geschichte. Ich hab mich dann erst mal um mein normales Leben gekümmert, aber diese kleine kreative Flamme loderte immer noch in mir. Angefacht wurde diese, als ich mir Anfang 2013 einen Kindle kaufte und die Welt der E-Books und der damit verbundenen Möglichkeiten für mich entdeckte. Von da an war es nur noch ein Katzensprung bis zu der zündenden Idee.

Wer oder was hat Dich zu Deinem Roman inspiriert?
Der Anstoß war die wohl allen bekannte Geschichte von Bella und ihrem glitzernden Vampir Edward. Wohlgemerkt war das erst Anfang 2013. Den eigentlichen Hype hatte ich verschlafen, weil ich zu der Zeit eher Thriller und Krimis las. In vielen romantischen Fantasy-Romanen geht es darum, dass sich zwei, die eigentlich nicht zusammen sein dürfen, ineinander verlieben. Ich hatte gerade wieder solch eine Geschichte gelesen, saß verträumt auf dem Sofa, hab meinen Mann angesehen – und da war sie, die Idee, der Funken, der mir früher gefehlt hatte. Was, wenn es nicht darum ginge, seine große Liebe zu finden, sondern wenn sie einem genommen würde? Wie würde es mir gehen, wenn meine bessere Hälfte nicht mehr hier wäre? Und was für eine Geschichte könnte damit verbunden sein? Der Rest war ein wahres Ideengewitter und schnell wurde mir klar, dass ein Buch niemals ausreichen würde, um all das einzufangen. Von Anfang an kannte ich das erste Kapitel – und auch das Letzte von Band III ist schon in meinem Kopf geschrieben.  

Warum hast Du Dich für den Weg des Self-Publishings entschieden?
Weil man heute keinen Verlag mehr braucht. Autorinnen wie Marah Woolf oder Nikola Hotel haben mir mit ihren Büchern den nötigen Schubs gegeben, es selbst zu versuchen. Ich habe viel darüber nachgedacht, hin und her überlegt, aber mich letzten Endes für das Self-Publishing entschieden. Ich kann also nicht von mir behaupten, dass mein Manuskript von den Verlagen verschmäht wurde und ich deshalb diesen Weg gegangen bin. Ich mag es, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, mich neben dem Schreiben auch um das Cover oder das Marketing zu kümmern. Schreiben ist für mich ein Hobby, inzwischen ein Essenzielles, aber es ist eben nur ein Hobby. Für feste Abgabetermine und gezwungene Kreativität habe ich neben meinem Vollzeitjob keine Zeit. Mal sehen, ob das so eine gute Idee war.

Woran arbeitest Du gerade? Was können wir als nächstes erwarten?
Da ich in naivem Wahnsinn gleich eine Trilogie konzipiert habe, arbeite ich gerade fleißig am zweiten Band der Reihe (ein Buch zu schreiben wäre ja auch zu einfach gewesen). Zudem hat sich inzwischen ein riesiger Stapel Ideen angesammelt, angefangen von Fantasy, Dystopie bis hin zu einer klassischen Krimi-Reihe á la Miss Marple. Alle liegen mir sehr am Herzen und wahrscheinlich werde ich ein Los ziehen müssen, um mich zu entscheiden. Mir ist also in den nächsten Jahren bestimmt nicht langweilig.

Woher nimmst Du Deine Ideen? Suchst Du gezielt nach Inspirationen oder kommen sie von ganz alleine?
Ich hab kein Allheilrezept – schön wäre es natürlich – aber die besten Idee habe ich immer in der Badewanne. Dann sprudeln die Worte und Szenen durch meinen Kopf. Es hilft mir, mich völlig auf die Geschichte zu konzentrieren und hat schon so manch verzwickte Situation gelöst.

Welchen Rat würdest Du anderen Schreiberlingen mit auf den Weg geben?
Versucht nicht, euch zu verbiegen oder etwas zu schreiben, weil ihr glaubt, dass es gut ankommen wird. Macht einfach, traut euch und am wichtigsten: Verstellt euch nicht. Springt ins kalte Wasser, denn was kann schon anderes passieren, außer ihr nass werdet? Achja – jemanden um Hilfe zu bitten, hat nichts mit Schwäche zu tun. Sucht euch Unterstützung an Punkten, an denen ihr selbst nicht weiterkommt.

Maria Norda, geboren 1988 in Dessau, hatte bereits als Kind immer vor, einmal in ihrem Leben ein Buch zu schreiben. Nun, im Alter von fünfundzwanzig Jahren hat sie es geschafft und erfüllte sich mit Schatten der Gegenwart, dem Auftag zur romantischen Fantasy-Trilogie Für immer & Länger ihren Traum. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Katern in Leipzig.

Foto: Maria Norda 

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