Die 73. Schreibnacht – Liebe, Thriller und Twitch
Wie heißt es so schön? Das Beste kommt zum Schluss! Getreu diesem Motto fand die 73. Schreibnacht fast am Monatsende, dem 30.05.2020, statt. Als Gast begrüßen durften wir die Selfpublishing-Allrounderin Laura Newman, die nicht nur inzwischen zahlreiche Bücher veröffentlicht hat, sondern auch Cover designt, Buchtrailer gestaltet und Bücher für andere Selfpublisher*innen und Verlage setzt. Oder um es kurz zu fassen: der perfekte Gast für eine große Bandbreite an Fragen.
Wie schon einige unserer anderen Special Guests in diesem Jahr, streamte auch Laura während der Fragestunde auf Twitch. Mit dem Unterschied, dass ihr Video dauerhaft (auch auf Youtube) verfügbar ist – wenn ihr also keine Zeit hattet, bei der Schreibnacht dabei zu sein, könnt ihr euch den Stream auch jetzt noch anschauen. Und falls euch die Antworten auf einzelne Fragen interessieren, hat Laura sich die Mühe gemacht und die Timestamps mit den Antworten in den jeweiligen Frage-Thread gepostet.
„Das ist Teil meiner Marke“
Viele Interessen müssen irgendwie unter einen Hut gebracht werden. Lauras Geheimnis: keine (nennenswerte) Freizeit. Denn ihre ehemaligen Hobbys – Videoschnitt und das Schreiben – hat sie inzwischen zu ihrem Beruf gemacht. So kommt es ihr immer wie Freizeit vor, wenn sie am Konzept für ihre Livestreams arbeitet, obwohl es Arbeit ist. Denn das alles ist Teil ihrer Marke. Trotzdem hat sie inzwischen ein Hobby, dem sie in ihrer Mittagspause und abends im Bett nachgeht: Stricken. Wenn sie zu den Nadeln greift, ist das eindeutig Freizeit.
Ein routinierter Tagesablauf hilft dabei sicher auch. Auch in ihrem dauerhaften Homeoffice bedeutet das für Laura: 9 bis 18 Uhr ist Arbeitszeit und an machen Tagen geht es nach dem Abendessen nochmal weiter.
Lauras Lieblingsaktivitäten von der Fülle an (beruflichen) Aufgaben sind übrigens Coverdesign, Stricken und Videoschnitt.
„Erster Kuss, erstes Mal verliebt“
Laura schreibt vor allem Jugendbücher. Für sie existierte in dieser Hinsicht bis vor ein paar Jahren nur Young-Adult. Was New-Adult ist, musste ihr erst erklärt werden, allerdings hängt ihr Herz weiterhin an Young-Adult. Die ersten Erfahrungen, die die Protagonisten darin machen – der erste Kuss, das erste Mal verliebt sein usw. – begeistern sie besonders.
Die Frage „Schreibst du, was du liest?“ bekommt bestimmt jede*r Autor*in irgendwann mal gestellt (zumindest wenn ihr bei uns im Forum unterwegs seid!), also auch Laura. Und tatsächlich gehört sie zu den Autor*innen, die schreiben, was sie lesen – zu Beginn ihrer schriftstellerischen Karriere las sie viele Historische- und Zeitreiseromane, also schrieb sie einen Zeitreiseroman. Es folgten Jugendbuch-Dystopien und Laura schrieb Jugendbuch-Dystopien. Zuletzt veröffentlichte sie einen Thriller, nachdem sie viele Bücher in diesem Genre hörte. Allerdings kennt sie auch die Schattenseite davon sehr gut: im Vergleich zu den Autor*innen der Bücher, die sie so gerne liest, kommt sie sich immer noch wie eine blutige Anfängerin vor. Allgemein begeistern sie vor allem Romane mit phantastischen Elementen, sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen. Nur von einem hält sie sich gewissenhaft fern: Erotikromane.
„… deswegen war für mich der logische Schritt, dass ich Verlage anschreibe“
Eine kleine Reise zurück in Lauras Vergangenheit. Hat man ein Buch fertiggestellt, stellt sich die Frage, wie man es veröffentlichen will. Für Laura war der logische Schritt: Verlag. Denn dass es Selfpublishing gab, wusste sie damals noch nichts. Nachdem bei ihren Anschreiben an Verlage nichts herauskam und sie von der Möglichkeit, Bücher selbst zu veröffentlichen, erfahren hat, war das sofort ihr Weg. Seither ist sie auch nie mehr aktiv an einen Verlag herangetreten und betrachtet es auch nicht als ihren Herzenswunsch, bei einem zu veröffentlichen. Denn ein weiteres Geheimnis ihres Autor*innenlebens ist, dass sie nie etwas forciert hat.
„Ich kann auch nur noch damit unterschreiben!“
Von einer großen Frage zur nächsten großen Frage in jedem Autor*innenleben: Pseudonym – Ja/ Nein? Es gibt viele Gründe, wegen denen denen das sinnvoll sein kann, ein Pseudonym zu wählen zum Beispiel, wenn man in unterschiedlichen Genres schreibt. Laura selbst hat sich dafür auch schon einmal einen Männernamen verpasst. Aber auch Laura Newman ist ein Pseudonym, dass sie inzwischen in ihren Personalausweis hat eintragen lassen und dass sie so viel häufiger als ihren echten Namen benutzt, dass sie von sich selbst sagt, auch nur noch mit diesem Pseudonym unterschreiben zu können.
„Gewerbe braucht man, wenn …“
Als Selbstständige hat Laura nicht nur Ahnung von den kreativen Seiten des Jobs, sondern auch vom Rechtlichen und Steuern. Nach drei Dingen, die sie anderen mit auf den Weg geben würde, gefragt, pickt sie sich vor allem die große Frage nach dem Gewerbe heraus:
Ein Gewerbe, so erklärt Laura, braucht man, wenn man etwas an andere verkauft und dabei auch ein erheblicher Gewinn erwirtschaftet wird. Da die meisten Selfpublisher*innen Distributoren wie Books on Demand oder Zwischenhändler wie Amazon haben, gilt das nicht. Bei Affiliate-Marketing sieht die Sache aber wieder anders aus. Aber mehr dazu hört ihr euch lieber direkt hier im Video an.
Nach der Fragestunde ist vor den Etappen
Oder auch während der Etappen. Denn Laura beantwortete auch noch fleißig alle Fragen, als um 21.00 Uhr schon die erste Etappe startete. Mit sechs Etappen, Fragen und Aufgaben wurden die fleißigen Federschwinger wieder auf Trapp gehalten. Dieses Mal unter anderem mit der eigenen Kreativität, Sprachen und Schreck-Momenten für die armen Figuren.