Rückblick auf die 38. Schreibnacht: Von Drehbüchern, Romanen und Abenteuern.
Heute gibt es einen kurzen Artikel, bei dem es nicht darum geht, wie ihr schreibt, sondern darum, jemanden vorzustellen, der schreibt:
Thomas Finn, Specialguest der 38. Schreibnacht.
Thomas Finn wurde 1967 in Chicago geboren, wuchs allerdings in Deutschland auf, wo er dann auch seine ersten Geschichten verfasste und später auch als Lektor arbeitete. Heute lebt er als Autor in Hamburg und schreibt Drehbücher, Theaterstücke, für Rollenspiele und Romane – darunter auch Thriller und Horror. Wie passend, dass die gestrige Schreibnacht auf Freitag, den 13. fiel.
Aber Horror soll in diesem Artikel nicht das Hauptthema sein und auch nicht die Drehbücher und Theaterstücke, die er geschrieben hat. Viel wichtiger ist mir, dass Thomas Finn neben seinen Romanen zahlreiche Veröffentlichung im Bereich von Pen&Paper Rollenspielen hat! Das ist etwas, das wir bisher in der Schreibnacht noch nicht hatten und ich freute mich ganz besonders darauf, einen Autoren von Rollenspielabenteuern mit Fragen bombardieren zu können.
Was ist ein Rollenspiel?
Es geht dabei nicht um die Variante am Computer, sondern um ein Spiel, das für gewöhnlich live und in Farbe mit Freunden an einem Tisch gespielt wird. Einer nimmt dabei die Rolle des Spielleiters ein, die anderen sind Spieler und spielen einen Charakter, den sie sich ausgedacht haben. Der Spielleiter ist eine Art Erzähler und zeigt seinen Spielern die Welt, die es zu entdecken gilt. Er ist gleichzeitig Wirt, Schmied, Bürgermeister und auch der Bösewicht. Aber ein Spielleiter muss sich so etwas nicht alles alleine ausdenken. Es gibt Bücher über die Welten, es gibt Abenteuer, die der Spielleiter lesen und den Spielern präsentieren kann.
Seit 1987 schreibt Thomas Finn für Rollenspiele wie z.B. »Das Schwarze Auge«, einem Fantasy-Rollenspiel, für das er zahlreiche epische Abenteuer verfasste, die Generation um Generation von Rollenspielern die Welt des schwarzen Auges näher bringen würde.
Im Gegensatz zu klassischen Romanen wird bei einem Rollenspielabenteuer eine Geschichte nämlich nicht heruntererzählt, sondern ist interaktiv – immerhin sollen die Spieler das Abenteuer erleben und beeinflussen können. Deswegen muss ein Abenteuer nicht nur eine spannende Geschichte beinhalten, sondern dem Spielleiter (also dem Erzähler) auch genug Möglichkeiten und Ideen liefern, um auf die Einfälle der Spieler zu reagieren.
Das erfordert eine ganze Menge Planung und Voraussicht, denn jeder Spielleiter weiß, dass Spieler es doch immer schaffen, am Plot vorbei zu laufen. Etwas, das Romanfiguren übrigens ebenso gut beherrschen, wie die „normalen“ Autoren sicherlich bestätigen können.
Deswegen finde ich es ganz besonders spannend, einen so vielseitigen Autor in der Schreibnacht zu haben, der sich in einer Vielzahl von Publikationsmöglichkeiten Zuhause fühlt.
Auch, wenn die Schreibnacht schon vorbei ist, lohnt es sich einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Alle Fragestunden werden archiviert und können nachgelesen werden:
Fragestunde mit Thomas Finn (38. Schreibnacht)
Und wer weiß, wie viele Rollenspieler sich unter den Autoren verbergen.
(Mein Tipp: Es sind sicherlich eine Menge!).
Viel Spaß beim Schreiben, Suchen und Erforschen.