DSGVO – Die fünf Buchstaben aus der Hölle

DSGVO – Die fünf Buchstaben aus der Hölle

DATENSCHUTZGRUNDVERORDNUNG –  das Versprechen vollkommener Datenkontrolle. Doch ich frage mich: Ist es dieses
Opfer wert?
Seit Wochen begegnen mir die Richtlinien auf den
sozialen Netzwerken und auch auf der Arbeit.
Ich bin genervt und verärgert, denn ich wollte diese
Veränderung nicht. Ich sehe darin eine Einschränkung meiner
Lebensqualität. Als Folge der neuen Richtlinien sind bereits Seiten aus dem Internet verschwunden. Blogs werden auf privat gestellt, da der Aufwand zu hoch ist, das technische KnowHow fehlt oder es an der Zeit für eine ädaquate Umstellung mangelt. All die Gründe akzeptiere ich, weil ich sie nachvollziehen kann. Das, was ich nicht verstehe ist, warum wir nicht die Vorteile aus einer digitalisierten Welt ziehen, statt immer nur das Negative in den Vordergrund zu stellen und die daraus resultierende Einschränkung hinzunehmen. Für mich stellen die neuen Datenschutzanforderungen einen Rückschritt dar. Ich habe es
schon lange akzeptiert, als Folge all der technischen Errungenschaften, gläsern
geworden zu sein.

Für mich, gehört es dazu, personalisierte Anzeigen im Internet zu sehen. Gut, das kann durchaus nervig sein: Einmal Kühlschrank gegoogelt und schon tauchen überall tolle Angebote auf, die einen locken möchten.
Doch es wird immer Werbung im Internet geben, dann doch lieber die, die
mich wirklich auch interessiert. Es zwingt mich schließlich niemand, auch
darauf zu klicken und das Angebot anzunehmen. Vielleicht erfahre ich sogar einen Mehrwert durch die Auswertung meiner Daten, da ich auf ein gutes Angebot aufmerksam gemacht werde und Geld spare.

Genauso wenig zwingt mich jemand,
Payback-Punkte zu sammeln. Klar weiß ich, dass meine Daten und somit mein Kaufverhalten gespeichert werden – aber dafür werde ich doch mit Punkten entschädigt. Zudem kann es doch nur von Vorteil
sein, wenn das Sortiment aufgrund eben der gesammelten Daten um Produkte
erweitert wird, die mir auch gefallen. In den skandinavischen Ländern gehört die volle Dateneinsicht schon lange zur Normalität. In Dänemark werden die Einkünfte offengelegt, es ist normal zu wissen, was der Kollege verdient – was wiederrum eine gute Verhandlungsbasis ermöglicht und demnach auch die Gleichberechtigung fördert. Weiterhin meldet die Bank die Kontobewegungen bereits an das Finanzamt, sodass dieses die Steuererklärung für den Arbeitnehmer komplett vorbereitet* – etwas, das für uns undenkbar ist. Stattdessen quälen wir uns in den letzten Maiwochen durch sämtliche Unterlagen.
*Quelle: HYGGE – Glücklich im eigenen Heim, ISBN: 978-3-625-17986-3
 Ich finde es sehr schade, dass wir noch immer nicht gelernt haben, einander zu vertrauen. Natürlich, vermag das Misstrauen berechtigt sein- immerhin haben wir durch den Facebook-Datenskandal wieder vor Augen geführt bekommen, wie leicht so etwas gehen kann. Also ist das Recht, seine Daten löschen zu lassen, irgendwie nachvollziehbar – aber ist es auch umsetzbar und wie viele werden das wirklich in Anspruch nehmen? Daher sehe ich in den DSGVO-Richtlinien nicht die Lösung, sondern eher eine Freiheitseinschränkung. Denn ich möchte Blogbeiträge von Menschen eines älteren Kalibers lesen, die den Weg ins Internet gefunden haben. Ich möchte kleine Blogs als Leser unterstützen und ich möchte Bilder sehen, auf denen menschliche Emotionen mich bewegen. Doch im Rahmen der DSGVO dürfen rechtlich gesehen, nur Menschen fotografiert/aufgenommen werden, die diesem offziell und am besten schriftlich zugestimmt haben. Bei einem nachträglichen Widerruf ist alles unkenntlich zu machen. Damit werden nicht nur Blogger, sondern auch Hobbyfotografen zunehmend von der Bildfläche verschwinden…
Ich weiß, dass man mir mit diesem Post jetzt vorwerfen kann, die Panikmache zu unterstützen. Das ist nicht meine Intention – es geht mir lediglich darum, öffentlich meine Meinung kundzutun. Insbesondere, weil der Blogbeitrag ursprünglich eine Entscheidungshilfe zwischen Autorenblog oder -homepage darstellen sollte.  Das ODER wurde aber offensichtlich durch ein OB ersetzt. Die Frage steht im Raum, OB man sich das antun möchte. OB man sich überhaupt für eine eigene Internetseite entscheidet und OB man diese – gerade, weil man vielleicht ohne einen finanziellen Hintergedanken unterwegs ist – unter Berücksichtigung des zusätzlichen Aufwandes fortführen möchte.
Wie denkt ihr über DSGVO? Sind es die Richtlinien aus der Hölle oder wurde es längst Zeit, dass sich in Hinblick auf unseren Datenschutz etwas verändert?
Anbei gibt es übrigens eine kleine Linkliste, die die Starken unter euch, bei der Auseinandersetzung mit DSGVO unterstützen soll. Wir haben versucht, von allem etwas zu finden: WordPress, Blogspot, Podcast, Freelancer, Fotografen etc.
Wenn ihr noch gute Links habt, scheut euch nicht, diese in den Kommentaren zu posten 🙂
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei der Umsetzung.

Da wir nichts an der Situation an sich ändern können, sollten wir den Fokus darauf legen, uns gegenseitig zu unterstützen. Wir schaffen das schon…Chaka.

https://www.janalbrecht.eu/2018/05/dsgvo-haeufig-gestellte-fragen-haeufig-verbreitete-mythen/

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