Interview mit Marie (SpecialGuest der 31. Schreibnacht)

Interview mit Marie (SpecialGuest der 31. Schreibnacht)

Am Samstag steht die nächste Schreibnacht an; dieses Mal haben wir eine außergewöhnliche Self-Publisherin zu Gast: Marie Graßhoff.

Fast hautnah konnten und können ihre Follower miterleben, wie die junge Autorin Sprosse um Sprosse der Erfolgsleiter erklimmt. Zielstrebig verfolgt sie ihre Träume. So sorgt Marie im Moment mit ihrem #ProjektKernstaub2016 beziehungsweise #UniverseofGods für Aufregung. Ganz unten haben wir nähere Informationen dazu.

Als kleine Kostprobe auf morgen, bei der ihr die liebe Marie Graßhoff ab 20 Uhr mit euren Fragen löchern könnt, haben wir heute ein kurzes Interview für euch.

Patricia: Herzlich Willkommen Marie Graßhoff. Wir freuen uns sehr darüber, dass du heute für das Schreibnacht-Magazin Zeit gefunden hast und morgen in unserem Forum den Usern Rede und Antwort stehen wirst. Mal ehrlich: Von einer Skala von 1 bis 10, wie aufgeregt bist du?

Marie: Hm, schwer zu sagen. Ich schätze mal so … 4? Ich bin schon aufgeregt, aber ich weiß, dass eure User toll sind und ich eigentlich nichts falsch machen kann. Ich habe Spaß dabei, Fragen zu allen Themen zu beantworten und schwimme da genau in meinem Element. Da kann ja nicht viel passieren. Deswegen bin ich eher voller Vorfreude als Aufregung. Auch wenn die Sache an sich natürlich eine der tollsten und spannendsten Sachen der letzten Monate für mich ist! 🙂

Patricia: Diejenigen, die deine Entwicklung von der Self-Publisherin auf Amazon bis hin zur Verlagsautorin beim Drachenmond-Verlag mitverfolgt haben, konnten quasi live miterleben, wie du Stufe um Stufe auf dem Weg zu deinem Traum hinter dir gelassen hast. Was war deiner Meinung nach Stufe eins und was wartet am Ziel auf dich?

Marie: Eine ziemlich schwierige Frage. Es gab wirklich so viele kleine Stufen, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Die allerallererste Stufe war natürlich, als ich angefangen habe, mir Geschichten auszudenken und zu erzählen. Das war noch bevor ich schreiben konnte. Mit 8 schrieb ich dann Gedichte und kleine Geschichten. Die erste richtige Stufe beging ich dann mit 14, als ich mich in einem Internetforum für Autoren anmeldete und zum ersten Mal jemand meine Texte – damals meinen ersten Roman – las und kritisierte. Daraus habe ich enorm viel gelernt und ich denke, auch durch diese intensive Textarbeit ist aus dem Schreiben irgendwann diese Obsession bei mir geworden. Gemeinsam mit dem Internet.

Patricia: Vielen Dank für deine Antwort. Wie schaffst du es, all das so zielstrebig durchzuziehen. Was ist die Erfolgsgeheimnis?

Marie: Ich denke, so etwas wie ein Geheimnis gibt es nicht. Es gibt im Grunde nichts, worüber ich nicht offen und ehrlich schreibe. Und ich denke, die Menschen, die mir bei Facebook folgen, wissen es auch schon: Ich arbeite bis zum Umfallen. Das ist immer ein wenig die unangenehme Wahrheit, die niemand lesen möchte, weil natürlich jeder hofft, es würde einen einfachen Trick oder Kniff geben, mit dem man plötzlich erfolgreich wird. Ist aber nicht so.

Man muss es sich erarbeiten. Verdammt hart. Nichts anderes tue ich. Ich wache morgens auf und das erste, das ich tue ist, News auf dem Handy zu checken, den PC anzumachen und erste Mails zu beantworten. Dann dusche ich, mache Kaffee und arbeite (bis auf einige Essenspausen) bis ich einschlafe. Jeden Tag, auch an Feiertagen, an Wochenenden, ohne großen Urlaub zwischendurch.

Das Geheimnis ist höchstens, dass es sich für mich nicht wie Arbeit anfühlt und ich es liebe 🙂 Ich liebe meinen Job und ich liebe mein aktuelles Leben und würde es gegen nichts tauschen wollen.

Patricia: Gab es Momente, in denen du aufgeben wolltest?

Marie: Klar. Verdammt viele sogar. Es ging mir nicht immer so toll wie jetzt. Und während ich jetzt so viel Power habe, dass es fast für 100 Leben reicht, war ich früher fast schon wie ein Grashalm, der bei jedem Lüftchen nachgegeben hat. Deswegen verstehe ich auch gut, wenn Kollegen ähnlich empfinden. Der Kampf ist hart und man kann nicht einfach abschalten. Verkaufszahlen, Wortzahlen, Amazon-Rankings, Bekanntheitsgrad – das sind verdammt harte Gegner, die man als Autor bezwingen muss. Von all den Seiten, die gefüllt werden müssen, mal ganz abgesehen.

Aber ich bin froh, dass ich mich immer wieder aufrappeln konnte. Bzw.: Dass es Menschen gab, die mich aufgefangen haben und mir mit lieben Worten (und manchmal auch einem Tritt in den Hintern) wieder in den Ring geholfen haben. 

Patricia: Bei nahezu jedem Autor schlummert irgendwo in der Schublade oder auf einer Floppy-Disk der erste eigene Schreibversuch. Wo finden wir deinen und was werden wir lesen?

Marie: Haha, peinlicherweise habe ich mit Katzengeschichten und Katzenratgebern angefangen. Die habe ich sogar noch in selbstgemachten „Büchern“ mit der Hand geschrieben und an Verwandte geschenkt, die Katzen hatten.
Mein erstes sehr ernstes Schreibprojekt findet man sicher noch auf irgendeiner Diskette, das schrieb ich nämlich damals einem Windows 98 PC. Da war ich 9 und gerade war der erste Pokémon-Film ins Kino gekommen. Ich wollte unbedingt diejenige sein, die das Buch zum Film schreibt. (Nicht zu erwähnen, dass es meiner frischen Karriere einen harten Schlag versetze, als ich das Buch dann zum Geburtstag geschenkt bekam, nachdem ich schon 10 A4 Seiten geschrieben hatte.) (Dafür hatte ich damals noch eine Ewigkeit gebraucht!)

Patricia: Wenn du dein Vergangenheits-Ich treffen könntest, welchen Rat würdest du ihm mit auf den Weg geben?

Marie: Ich würde mir selbst sagen, dass ich nicht so hart zu mir sein soll. Und dass ich keinen Grund habe, so sehr an mir und allem, was ich schaffe, zu zweifeln. Ich würde mir sagen, dass alles viel toller wird, als ich mir jemals erträumen könnte, und dass aufgeben nie eine Option ist.

Patricia: Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Marie: Noch keine festen. Ich plane meine nächsten Monate immer sehr genau, aber wo ich mal lande und wohin es mit mir mal geht, das kann ich noch nicht sagen und da möchte ich mich auch nicht festlegen. Ich will immer schreiben. Mehr muss ich jetzt noch nicht wissen, um zufrieden zu sein.

Patricia: Da ich den Schreibnachtlern nicht alle Fragen vorweg nehmen möchte, habe ich nur noch drei Fragen an dich. Erstens: Hast du einen Lieblingssatz, den du mit unseren Lesen teilen möchtest?

Marie: Mein liebster Satz, der mich schon immer inspiriert und unglaublich gut zu mir passt, ist einer von Oscar Wilde, aus „Das Bildnis des Dorian Gray“: „Actual life was chaos, but there was something terribly logical in the imagination.“

Patricia: Welchen Tipp kannst du angehenden Autoren geben?

Marie: Im Grunde denselben, den ich meinem Vergangenheits-Ich auch geben würde, weil es eine der wichtigsten Sachen beim Schreiben, im Job und auch im Leben ist: Nicht aufgeben. Jeder hat seine Zeit und bei einigen geht es ganz schnell, bis sie ihre Ziele erreichen, bei einigen dauert es länger. Am Ball zu bleiben ist das Beste, das man für sich selbst tun kann. Denn irgendwann bekommt man alles zurückgezahlt. Auf die ein oder andere Weise.

Patricia: Das Ende des Interviews steht unmittelbar bevor. Ich komme zur letzten Frage: Wie oft hast du dir schon die Haare gefärbt und wie hat das Ganze angefangen?

Marie: Haha! Also das erste Mal bunt (in Form von violett) hatte ich sie im zweiten Studiensemester, also mit 19. Normale, blonde Stähnchen hatte ich schon vorher, aber das zähle ich jetzt einfach mal nicht.

Wie es dazu kam ist eine gute Frage, denn ehrlich gesagt weiß ich es kaum mehr. Ich weiß, dass ich zu Schulzeiten bunte Haare immer total lächerlich fand und immer dachte: „Das machst du mal nie.“ Wer mich aber länger kennt, weiß, dass ich oft dazu neige, Dinge zu tun, die ich mal nie tun wollte. Irgendwann fand ich bunte Haare einfach toll und wollte sie um jeden Preis.

Angefangen hat es wie gesagt vor 6 Jahren. Seitdem färbe ich mir die Haare mindestens einmal im Monat, eher öfter. Das könnt ihr jetzt selbst rechnen 😀

Patricia: Liebe Marie, im Namen der Schreibnacht und unseren Lesern danke ich dir für das Interview. Ich bin gespannt, welche Fragen dich morgen erreichen werden.

Marie: Vielen Dank, ich fand es auch spannend und freue mich noch mehr auf die Fragen der User! Ihr seid klasse 🙂

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Wer die verbleibende Zeit bis zur Schreibnacht nutzen möchte, um über unseren SpecialGuest zu recherchieren, dem können wir die folgenden Seiten ans Herz legen:


#UniverseofGods #ProjektKernstaub
Aus dem eigenen Buch eine Fernsehserie zu machen. 
Marie hat den ersten Schritt in diese Richtung gewagt und mit euch als Rückenwind kann sie es schaffen 🙂 Übrigens gibt es ganz tolle Dankeschön-Geschenke… ein Blick lohnt sich.

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