Kolumne: Über gute Vorsätze und einen Neustart.

Kolumne: Über gute Vorsätze und einen Neustart.

Es ist ein fest verankertes Phänomen; alle Jahre wieder setzt man sich die besten und manchmal auch unwahrscheinlichsten Vorsätze für das kommende Jahr:

Nächstes Jahr schreibe ich ein Buch.“
Nächstes Jahr mache ich mehr Sport.“
Nächstes Jahr mache ich meinen Bachelor.“

Und dann ist das Jahr rum und man merkt, dass man kaum etwas von seinem Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.
Gut, zu meiner Verteidigung: Dass ich meinen Bachelor noch nicht habe, ist nicht allein meine Schuld und im Frühjahr 2017 wird das Thema wohl auch (endlich) vom Tisch sein … aber sonst ist es doch jedes Jahr das Gleiche: Man nimmt sich etwas vor, merkt am Ende des Jahres, dass man gescheitert ist, tut dieses mit einem Achselzucken ab, denn es steht ja schon wieder ein neues Jahr vor der Tür und dann macht man bestimmt alles besser.

Wieso ist das so?
Brauchen wir wirklich diesen künstlich geschaffenen Neustart, um uns Ziele zu setzen?
Und warum scheitern wir so häufig an der Umsetzung?

In den ersten Monaten ist man meist voller Tatendrang, man meldet sich sogar im Fitnessstudio an, macht fleißig Kurse mit und plötzlich verliert man die Motivation und sitzt bis zum Rest des Jahres lieber vor dem Fernseher und schaut eine Serie nach der anderen.

Was kann man, was kann ich, besser machen?
Auf diese Frage weiß ich keine perfekte Antwort, aber durch mein Studium habe ich ein paar hilfreiche Dinge gelernt, die helfen könnten.

So sollte man beispielsweise Ziele mit Hilfe der SMART-Regel definieren :
S: pezifisch
M: essbar
A: nspruchsvoll
R: ealistisch
T: erminiert

Auf den ersten Blick denkt man: „Ach, das ist doch leicht.“
Tatsächlich ist es das aber nicht. Um mal den Punkt „T“ zu nehmen. Wir setzen uns doch die Ziele nicht im Zeitraum vom 01. Januar bis zum 31. Dezember. Nein, im Dezember möchten wir den Vorsatz doch schon längst umgesetzt haben. Also sollte man sich die Frage stellen, bis wann man denn zum Beispiel das Buch geschrieben haben möchte.

Der Vorsatz „mehr Sport zu machen“ ist nicht spezifisch genug:
„Wie oft will man Sport machen, wie lang soll man trainieren und was möchte man machen?“
Das Ziel: „Bis zum 31. Mai möchte ich in der Lage sein, 10km am Stück zu laufen“ klingt doch weitaus konkreter, als „Ich möchte mehr Sport machen.“

Ein weiterer Tipp sind „Wenn-dann-Sätze“:

Wenn ich bis zum 31. Mai 10 Kilometer schaffen möchte, dann benötige ich Ausdauer.“
Wenn ich Ausdauer benötige, dann muss ich anfangen laufen zu gehen.“
Wenn ich laufen gehen möchte, dann benötige ich Laufschuhe.“

Wenn-dann-Sätze unterstützen somit die Planungsphase.
Es reicht leider nicht aus, Vorsätze zu formulieren – man muss sich mit dem Ganzen auch beschäfigten. In dieser Planung sind Teilziele von großer Bedeutung.
Auch, wenn ich mich noch nicht Bachelor schimpfen darf, so muss ich doch sagen, dass ich im letzten Jahr viel geschafft habe. Jeden Monat hatte ich mir vorgenommen ein Modul zu bestehen und das hat im Großen und Ganzen auch sehr gut funktioniert.

Diese Teilerfolge sind wichtig, um am Ball zu bleiben.
Will man einen 10km-Lauf schaffen, so sind 3km, 5km, 7km gute Teilabschnitte, die die Motivation steigern.
Beim Schreiben sieht es genauso aus. Man muss nicht auf den #NaNoWriMo warten, um Statistiken zu führen. Im Forum kann man tolle Excel-Vorlagen herunterladen, mit der App „Habitica“ motiviert man sich im Team und Basteln ist eine ebenso tolle Option.

Ach, und habe ich schon Belohnungen angesprochen? Belohnungen sind etwas Tolles und auch so..sooo..soooooo wichtig!

So, nun habe ich aber auch alles Wichtige gesagt.
Ich persönlich werde versuchen, meine guten Ratschläge zu befolgen.
Im Planen war ich schon immer gut 😉

Welche Tipps habt ihr und wie sehen eure Vorsätze aus?
Kennt ihr das Problem, zu scheitern?

4 Gedanken zu „Kolumne: Über gute Vorsätze und einen Neustart.

  1. Schön, dass ihr wieder da seid und noch schöner, dass ihr auf die SMART-Strategie aufmerksam macht. Im Rahmen meines Studiums hab ich schon mehrere Seminare gehabt, in denen wir danach arbeiten sollten. Fand ich echt hilfreich 🙂

    1. Hallo Noely,

      danke für dein Feedback. Es ist doch schön, wenn Gelerntes auch im Alltag Verwendung findet 🙂 Hast du auch andere Themen, die sich gut in den (Autoren-)Alltag übertragen lassen? Gerne kannst du auch einen Gastbeitrag verfassen *zwinker, zwinker*

      Ich wünsche dir noch einen tollen Abend und ein schönes neues Jahr.

      LG Patricia

  2. Sehr motivierender Beitrag 🙂 Ich werde mich in den kommenden Tagen mal an eine Monats- bzw. Jahresplanung setzen. Ich arbeite nämlich seit zwei Monaten in Teilzeit, um mich mehr auf Schreiben & Co. zu konzentrieren und bisher habe ich meine zusätzliche freie Zeit noch nicht so effizient genutzt, wie ich das gerne würde. Ein Zeitplan wird dabei sicher helfen 🙂

    P.S.: Mein Ziel, meinen Roman zu beenden, habe ich 2016 sogar erreicht – jetzt geht's an die langwierige Überarbeitung!

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