Schreibübung | Sich in einen Charakter hineinversetzen
Man kann immer etwas von den anderen Kunstformen lernen. Auch wenn es nicht so offensichtlich ist, weil man es nicht in Bewegungen und Gesten ausdrückt, so versetzt man sich doch in den Charakter hinein und spielt die Szene. Noch dazu bleibt es nicht nur bei einer Figur: man ist die Herzogin, der Soldat und der Bettler. Der Autor spielt alle Rollen und das ist eine ziemlich spannende Herausforderung.
Darum geht es bei der heutigen Übung:
Nimm eine Figur, die du bereits erschaffen hast oder denke dir eine neue aus. Vielleicht versetzt du dich auch in jemanden aus dem realen Leben. Dann schreibst du einen Monolog (oder einen Tagebucheintrag) in der Stimme des Charakters. Schreib nicht einfach ins Blaue hinein, sondern nimm dir ein Thema, bei dem die Figur möglichst leidenschaftlich werden kann. Mach dir deutlich, worum es geht: ist es eine Erinnerung, ein Gefühl zu einem Erlebnis oder eine Meinung? Wie verhält er sich? Was denkt er? Wie spricht er?
Versuch die Stimme der Figur einzufangen, indem du bestimmte Formulierungen oder Redewendungen identifizierst. Welche Gesten und Eigenarten hat er? Was macht ihn zu dem, der er ist?
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Vermeide Füllwörter wie „ich glaube“, „ich denke“ oder „ich fühle“. Oder benutzt du diese Wendungen in deinen inneren Monologen?
Wir wünschen wie immer viel Spaß und gutes Gelingen!