Coverdesign: Motivwahl
Die gesamte Geschichte in ein Exposé oder sogar in ein Klappentext zu packen, findet ihr schwierig? Dann macht euch mal kurz Gedanken über euer Cover, denn das ist eine einzige Momentaufnahme: Keine umschreibenden Worte, keine Erklärungen, nur ein Bild.
Während des Schreibens habt ihr sicher alle schon das Buchcover vor eurem Auge, doch sobald sich ein Grafiker, oder ihr euch selbst an die Gestaltung setzt, will es nicht so recht so gedeihen, oder ihr geht zu viele Kompromisse ein.
Dass ihr eine Idee schon im Schreibprozess habt ist ein Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil ihr euch anderen kreativen Motiven verschließt. Segen, weil ihr eine Grundidee habt und daran weiterarbeiten könnt.
Für jeden, der um jeden Preis DAS EINE Motiv, das ihm im Kopf rumgeistert, umgesetzt haben will, wünschen wir viel Durchhaltevermögen und gute Nerven, empfehlen jedoch, es nicht allzu eng zu sehen. Oft kommt in der allerletzten Sekunde ein Gedankenblitz, der euch das perfekte Cover beschert. Doch bis dahin, heißt es: Ausprobieren.
Bleibt auf keinen Fall bei dem allerersten Motiv, nehmt euch die Zeit und gestaltet zwei, drei oder noch mehr Varianten. Fragt eure Freunde, was sie von der Gestaltung halten, lasst sie abstimmen, denn oft ist das Motiv, dem ihr gar keine Chance zugesprochen habt, der Publikumsliebling. Ihr könnt auch schon vorher Gespräche mit euren Freunden oder den Testlesern führen: Was stellen sie sich vor, was würden sie von vornherein ausschließen? Allerdings denkt immer daran, es ist eure Geschichte, lasst euch nicht zu viel einreden, wenn ihr von den Vorschlägen absolut nicht überzeugt seid, dann lehnt sie auch ruhig ab.
Für diejenigen unter euch, die absolut keine Idee haben, können sich Inspiration in der Buchhandlung holen. Dort findet ihr die zeitgenössische Gestaltung, zu der die Leser gerne greifen. Allerdings solltet ihr die Cover nicht eins zu eins übernehmen, das schadet am Ende nur euch selbst, denn die Individualität, die ihr mit eurer Geschichte geschaffen habt, soll ja nicht gleich vor dem Kauf schon zerstört werden.
Einige von euch werden mit den Grafikprogrammen auf dem Kriegsfuß stehen und das ist auch keine Schande, schließlich seid ihr im Schreiben großartig. Ihr könnt ja in Erwägung ziehen, einen befreundeten Grafiker um Rat zu fragen, oder ihn sogar zu einem Freundschaftspreis zu engagieren.
Wichtig ist, dass ihr individuell bleibt. Denkt darüber nach, welche Aspekte eurer Geschichte, auf ein Cover gehören. Versucht keine Story mit Bildern zu erzählen, vermeidet zu viele Elemente, es sei denn ihr illustriert für Terry Pratchett, dann dürft ihr natürlich keine Szene auslassen.
Egal wofür ihr euch entscheidet, investiert so viel Zeit in die Aufmachung eures Buches, wie nötig, denn das ist die Visitenkarte eurer Geschichte.