Fantasynamen und Zungenbrecher
Wer „Das Silmarillion“ von J. R. R. Tolkien gelesen hat, wird auf den ersten Seiten gesagt haben, schöne Namen. Nach dem ersten Kapitel werden vielen von uns wohl gedacht haben, wie bitte? Nicht nur, dass es zu viele Namen waren, nein, sie klangen alle fantasievoll und lang, einige hatten unserer Zunge sogar akrobatische Leistungen abverlangt.
Ausgefallene Namen sind immer beliebt, sie zeigen uns, dass wir wirklich in einer völlig anderen Welt sind. Allerdings sollten sie nicht den Lesefluss unterbrechen. Wenn der Leser über einen Namen wie Argótûstdakólsdarson stolpert, wird er garantiert die Hälfte des Namens nicht lesen und erinnert sich nicht mehr an den Charakter, vor allem, wenn alle Figuren so seltsame Namen tragen.
Leser wollen eine Bindung zu den Protagonisten aufbauen, Freundschaft mit ihnen schließen, sie liebevoll Argi nennen (betreffend des Namenbeispiels von oben). Warum tun wir ihnen dann nicht den Gefallen und nennen unseren Helden Argotus (ohne Schnickschnack), das klingt immer noch nach einem großen Mann, ist kurz, prägnant und verursacht keinen Muskelkater in der Zunge.
Außerdem sollten eure Charaktere nicht alle ähnlich heißen. Es könnte zu Verwirrungen kommen.
Ein kleiner Tipp, wie ich zu meinen Namen komme. Ich wandle reelle Namen um. Zum Beispiel wird aus Franzi Frani, aus Roger Koger oder aus Larissa Issa. Ich denke, aus jedem gewöhnlichen Namen kann man einen Fantasienamen basteln, ja selbst aus aus Helmut könnte man Kelmod zaubern. Spielt ein wenig herum, es wird euch Spaß machen.