Wie man mit konstruktiver und mit Hass-Kritik zu leben lernt …

Wie man mit konstruktiver und mit Hass-Kritik zu leben lernt …

Durch Kritik kannst du dich verbessern. Kritik kann aber auch verletzen.
Wie soll man mit schlechten Bewertungen oder gar feindlichen Äußerungen umgehen?
Das ist eine gute Frage, eine sehr gute Frage, und ich will versuchen, euch diese zufriedenstellend zu beantworten.
Wenn ich jemanden um seine Meinung bitte, dann will ich eine ehrliche Antwort haben. Gleichzeitig soll diese aber am besten nur positive Elemente enthalten. Wer möchte schon hören, dass es etwas zu verbessern gibt oder dass etwas vollkommener Quatsch ist? Fünf-Sterne-Bewertungen stärken das Selbstbewusstsein und motivieren; voller Euphorie setzt man sich an das nächste Manuskript, denn gute Rückmeldungen machen süchtig. Aber auch konstruktive Kritik gehört dazu und ist wichtig. Wenn keiner etwas auszusetzen hat, wie soll man sich als Autor dann verbessern? Wie soll ich dann wissen, was ich zukünftig anders machen sollte? Jeder sollte Kritik als eine Chance sehen, sich qualitativ zu steigern. Auch die besten Autoren haben schlechte Bewertungen:

Aber all die Sätze darüber, dass Kritik nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss, helfen natürlich nicht gegen den Schmerz, der entsteht, wenn man eine solche bekommt.
Ich weiß, wovon ich rede. Wenn man auf Google meinen Namen „Patricia Bellasie“ sucht, ist der erste Treffer ein Verweis auf meine Autorenseite bei Lovelybooks und man sieht direkt, dass ich nur 1,8 Sterne habe 🙁

Ich kenne die Hintergründe, aber das ändert nichts daran, dass diese schlechte Bewertung wie ein Schatten an mir hängt. Bestimmt könnte ich das ändern, wenn ich meinen Account dort löschen würde, aber ich habe gelernt meine Vergangenheit zu akzeptieren. Wenn ich den Fehler damals nicht begannen hätte, wäre ich bestimmt heute kein Mitglied des Schreibnacht-Teams oder könnte euch heute an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Doch was ist damals geschehen?
Ich habe ein Buch auf den Markt gebracht, das auf Bookrix mit positiven Rückmeldungen überhäuft worden war – auch der Verkauf lief gut, sodass ich in den Top 100 der Amazon-Kindle-Bücher im Fantasy-Bereich unterwegs war. Weil ich nicht genug von dieser Art der Bestätigung kriegen konnte, habe ich auf Lovelybooks eine Leserunde veranstaltet und das Ergebnis daraus war niederschmetternd. Das Schlimmste daran war allerdings, dass die Bewertungen etwas Wahres an sich hatten. Ich hatte das Buch viel zu schnell in den Handel gebracht, die Geschichte war nicht vollständig durchdacht, weil ich mich von den positiven Rückmeldungen habe blenden lassen. Die Konsequenz, die ich daraus zog, war das Buch vom Markt zu nehmen. Ich wollte, dass man mich als gute Autorin kennen lernt.
Das klingt jetzt ganz schön selbstbewusst, aber um ehrlich zu sein, war ich ein nervliches Frack. Nach den Bewertungen zweifelte ich an mir selbst und meinem Können. Ich wollte kein Wort mehr zu Papier bringen, weil ich den Glauben an mich verloren hatte und das alles tat unheimlich weh. Immer wieder habe ich die Sätze durchgelesen und dabei die ein oder andere Träne vergossen. Indem ich mir bewusst machte, dass die Bewertungen nichts mit meinem Können sondern mit meiner Bequemlichkeit zu tun hatten, konnte ich für mich persönlich die Konsequenzen ziehen und mein Selbstbewusstsein wieder aufbauen.
Man muss das Positive sehen und gegebenenfalls auch danach suchen. Lasst euch nicht unterkriegen! Zu Schreiben ist kein einfaches Hobby, man muss viel Zeit investieren und trifft dann doch nicht den Geschmack von jedem. Das ist so und ihr seid toll 
Das sind meine Erfahrungen im Bereich der begründeten Kritik; nun gibt es aber auch noch Hasskritiken. Diese helfen dem Autor nicht dabei, sich zu verbessern. Häufig haben diese Menschen das Buch nicht einmal gelesen. Es geht ihnen lediglich darum, Vorurteile loszuwerden: Self-Publisher können nichts, ihre Bücher sind voller Fehler. Wer schreibt denn noch über Vampire?
Solche Bewertungen sind vielmehr Beleidigungen und ich kann diesen Worten und auch Menschen nichts abgewinnen. Es handelt sich um dummes Gerede und Verallgemeinerungen. Wie „Die Ärzte“ schon treffend sagten/sangen:

Lass die Leute reden und hör ihnen nicht zu.Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun.Lass die Leute reden bei Tag und auch bei Nacht.Lass die Leute reden, das hab’n die immer schon gemacht.

Dem kann und werde ich auch nichts hinzufügen, denn Hasskritik sollte man keine Beachtung schenken. Ich hoffe, dass ihr nun besser mit Kritik leben könnt und dass euch meine persönlichen Erfahrungen weiter helfen.
Diskussion: Welche Erfahrungen habt ihr mit Kritik – egal welcher Art – gemacht? An dieser Stelle sind auch gerne die Blogger eingeladen von ihren Rückmeldungen auf Artikeln zu erzählen.

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