Software-Tipp | Evernote
Wenn es um die Organisation des eigenen Romans oder gar einer Reihe geht, dann ist die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken zu ordnen oft das A und O. (Nicht ohne Grund habe ich in meiner letzten Kolumne erst ein bisschen darüber gejammert.) Die Möglichkeiten dafür sind schier endlos: Tabellen, Mindmaps, ausführliche Texte, Stammbäume, Inspirationsbilder… die Liste lässt sich noch eine ganze Weile erweitern. Der Punkt ist nur ein bisschen die Frage, wie man diesen Wulst an Informationen am praktischsten zusammenführt.
Ich bin ein Fan von dem meisten digitalen, weshalb die handschriftliche Variante für mich da eigentlich nicht in Frage kommt. Ich will meine Notizen einfach und übersichtlich bearbeiten und dann am besten gleich immer mit mir rumschleppen können, ohne zusätzliches Gewicht zu erzeugen. Eine ganz brauchbare Möglichkeit, das umzusetzen ist Evernote, das ich inzwischen schon eine kleine Ewigkeit genau dafür benutze.
Vereinfacht formuliert ist Evernote eine Notizbuch-Software (ähnlich wie Microsofts OneNote), die einem die Möglichkeit bietet, verschiedene Seiten bzw. Notizen in Notizbüchern und die wiederum noch einmal in Stapeln zu organisieren. Dabei lassen sich die einzelnen Seiten wiederum noch einmal mit Schlagwörtern versehen und durchsuchen. Besonders letzteres wird praktisch, wenn die Menge der Notizen irgendwann astronomisch wird, aber dazu gleich noch etwas mehr.
Der erste große Vorteil an Evernote ist, dass es erst einmal komplett kostenlos ist. Es gibt zwar eine Premium-Version, mit dem man ein bestimmtes Volumen zur Synchronisation der gespeicherten Daten überschreiten kann, aber dieses Volumen habe zumindest ich selbst bei einer sehr häufigen Nutzung nie geknackt. Dafür kann man mit seinem Account und einer Internetverbindung Dank der normalerweise automatischen Synchronisation seine Notizen praktisch überall abrufen, wobei es egal ist, ob man gerade einen Computer samt installierter Software oder nur ein mobiles Gerät mit der dazugehörigen App zur Hand hat. Gleichzeitig lässt sich Evernote aber auch problemlos offline nutzen, weil die Dateien trotz allem auch mit der Synchronisation noch einmal lokal gespeichert werden.
Dazu kommt, dass ich inzwischen diverse Medientypen innerhalb von Evernote bündle. Karten oder Mindmaps lassen sich z.B. als Grafiken einfügen und zusätzlich kann man auch Dateien wie etwa PDFs an eine Notiz „anfügen“, wodurch die wiederum direkt mit einem Reader angezeigt werden. (Für mich ist das v.a. bei der Übertragung von Excel-Tabellen sehr praktisch.)
Unabhängig davon liebe ich die Software aber auch rein in Bezug auf den Texteditor. Der bietet zum einen natürlich die üblichen Formatierungsmöglichkeiten wie so ziemlich alle Softwares auf diesem Gebiet (Sprich: Verschiedene Schriftarten/-größen/-farben, kleine Tabellen, es lassen sich Bilder einfügen und zudem auch noch direkt in Evernote mit einem kleinen Bildeditor kommentieren etc.), aber im Gegensatz zu ähnlichen Softwares wie OneNote, die ich auch getestet habe, hat Evernote den großen Vorteil der Labels zu den einzelnen Notizen, die bei größeren Mengen an Seiten in einem Notizbuch die Organisation dieser einzelnen Notizen sehr viel einfacherer machen und so verhindern, dass man den Überblick verliert.
Lange Rede, kurzer Sinn: Man dürfte es dem bisherigen Text schon anmerken, Evernote ist mein liebstes Helferlein beim Schreiben. Die Software macht es möglich, große Mengen an Notizen einfach in einem Programm zu bündeln und ist gleichzeitig in der Bedienung und Ordnung sehr intuitiv nutzbar. Wer seine Projekt- oder Plotnotizen gerne digitalisiert haben will oder auch nur einfach kurze Szenenideen sammeln und ordnen möchte, sollte auf jeden Fall mal einen Blick darauf werfen.
Denn auch wenn es – gerade wenn man z.B. vorher nur handschriftliche Notizen gemacht hat – manchmal etwas dauern kann bis alles in Evernote eingetragen ist, kann die Software einem das schreibende Leben doch unglaublich vereinfachen.
Bildmaterial: (c) Evernote