13 Ausreden nicht schreiben zu müssen

13 Ausreden nicht schreiben zu müssen


Kennst du das? Eigentlich möchtest du schreiben, aber du suchst nach einem Grund, heute darauf zu verzichten. Ich bin Meister darin, Ausreden zu finden, um nicht schreiben zu müssen. Nichts liegt mir näher als schreiben zu wollen und nichts ferner als mich davor zu drücken. Trotzdem halten mich diese 13 Gründe meistens davon ab, meiner Leidenschaft zu folgen.

1) Es ist zu heiß zum Schreiben

Die Hitze im Sommer kann einem wirklich den Garaus machen. Ein Ventilator würde zwar Abhilfe schaffen, aber nach spätestens einer Minute wäre es mir zu kühl, oder zu laut oder die Haare würden mir ins Gesicht fliegen. Ach was soll’s … bei über 32°C schreibe ich nicht.

Tipp: Wenn du in der Hinsicht nicht so konsequent bist wie ich, kannst du dich mit kalten Getränken, einer Dusche oder im Schwimmbad abkühlen. Es hilft auch, die Fenster abzudunkeln, damit nicht den ganzen Tag die Sonne hineinscheint.

2) Ich habe eine Schreibblockade

Soll heißen, ich bekomme wieder kein Wort aufs Papier, das länger als 5 Sekunden stehen bleibt. Ich höre mich ein ums andere Mal entnervt seufzen, zwinge mich aber dennoch dran zu bleiben. Exakt 15 Minuten. Zur Sicherheit behalte ich die Uhr im Blick.
Tipp: Dran bleiben ist tatsächlich wirkungsvoller als aufhören. Wenn du längere Zeit pausierst, hemmst du deinen Schreibfluss. Deswegen solltest du nach Möglichkeit jeden Tag schreiben. Auch wenn es nur 15 Minuten sind.

3) Ich bin müde

Wenn ich nicht so müde wäre, würde ich jetzt schreiben. Wir haben sogar Vollmond und die Grillen zirpen. Wie romantisch. Ich werde daran denken, wenn ich einschlafe.
Tipp: Wenn du vor Müdigkeit fast umfällst, macht es keinen Sinn zu schreiben. Wenn du dich aber mehr nach deinem Bett als nach deinem Schreibplatz sehnst, solltest du entweder deine Einstellung überdenken oder dir eine andere Tageszeit zum schreiben aussuchen.

4) Ich habe keine Zeit

Ich habe aber auch viel zu tun! Theoretisch könnte ich mich zwar 10 Minuten hinsetzen und schreiben, aber was, wenn mich ausgerechnet dann der Schreibflow packt? Dieses Erlebnis würde mich auf ewig negativ prägen.
Tipp: Wenn der Fall eintritt, hält die Euphorie dennoch ein paar Stunden an, so dass du fließend weiter schreiben kannst, sobald du wieder Zeit dafür findest. 

5) Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr anzufangen

Ich habe wieder zu lange vor dem Fernseher gesessen. Eigentlich wollte ich nur das heute journal sehen und danach schreiben. Weil ich die Tagesthemen aber informativer finde, schaue ich sie gleich im Anschluss. Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr anzufangen, denke ich mir und zappe noch ein bisschen weiter.
Tipp: Wenn dir wieder klar geworden ist, dass du deine Zeit mit Schreiben, viel besser ausfüllen kannst, verliert auch das Fernsehen seinen Reiz.

6) Ich bin genervt von meinen Charakteren

Mit nervigen Menschen aus Fleisch und Blut kann ich umgehen. Mit nervigen Charakteren aus Buchstaben nicht. Ich will sie alle umbringen, aber Tode sind leichter gedacht als geschrieben. Und genau darauf zielen es meine egozentrischen Protagonisten ab. Denen ist es doch egal, ob ich ihnen an die Gurgel gehe, Hauptsache ich schreibe über sie. Pech gehabt Jungs, den Gefallen tue ich euch heute nicht.
Tipp: Sobald deine Wut verraucht ist und du das Problem wieder sachlich angehen kannst, hilft es, die Motivation der betreffenden Figur zu hinterfragen und den Plot auszufeilen. Dann fügt er oder sie sich wieder anstandslos in sein/ihr Schicksal.

7) Ich würde jetzt lieber etwas anderes tun

Musik hören, einen Spaziergang machen, mit der Freundin telefonieren. Man könnte so schöne Dinge tun, wenn man sich nicht mit Leib und Seele dem Schreiben verschrieben hätte. Wäre ich selbstlos, würde ich allen Versuchungen entsagen und schreiben. Leider bin ich schwach und gebe meinen Launen nach.
Tipp: Du kannst einen Kompromiss eingehen. Wenn bei dir die Arbeit vor dem Vergnügen kommt, schreibst du zuerst und gönnst dir danach eine Belohnung. Wenn du eine Auszeit brauchst, um wieder motiviert schreiben zu können, tu dir keinen Zwang an und mach wozu du Lust hast. 

8) Ich werde ständig abgelenkt

Ah, eine neue E-Mail. Natürlich muss ich sofort nachsehen, wer mir geschrieben hat. Ich kapituliere vor jeder Ablenkung. Denn alles ist interessanter als auf den leeren Bildschirm zu starren.
Tipp: Häufig wird an dieser Stelle geraten, jede Ablenkung strickt zu unterbinden. Ich bin da anderer Meinung. Wenn du dich selbst in Isolation begibst, kannst du nicht entspannt schreiben (es sein denn, du willst es so). 

9) Ich muss zuerst recherchieren

Irgendetwas muss immer nachgeschlagen werden. Bis ich mir die nötige Expertise angeeignet habe, komme ich verständlicherweise nicht zum Schreiben.

Tipp: Wenn es dir keine Ruhe lässt, recherchiere. Denn es bringt nichts, wenn du dich nicht auf deinen Text konzentrieren kannst. Drängt sich eine Frage mitten im Schreibfluss auf, genügt meistens eine Notiz, um die du dich später kümmern kannst.

10) Ich habe heute schon genug geschrieben

Das Beantworten von Emails, Facebook Posts und Forenbeiträge gehören für mich zum Schreiben dazu. War ich damit tagsüber erfolgreich, sehe ich abends keinen Grund mehr, weiteren Text zu produzieren.

Tipp: Das ist gemogelt und das weißt du auch 😉 Hier gilt es wieder, deine persönliche Einstellung zu hinterfragen. Schreibst du nur um des Schreibens willen oder arbeitest du an einem Projekt, das du voran bringen willst?

11) Ich schaue zuerst im (Schreibnacht)-Forum vorbei, was die anderen machen.

Sich Anregungen und Motivation holen ist immer gut. Wenn ich Pech habe, lese ich mich jedoch fest und wenn ich auf ein Thema antworte, bin ich ganz schnell wieder bei Punkt 10.
Tipp: Sage dir einfach, dass du für jede Minute, die du im Forum verbringst, die doppelte Zeit zum Schreiben aufbringen musst. Ich wette, dass sich deine Forenbesuche zeitlich in Grenzen halten werden.

12) Ich beantworte zuerst die Etappen-Frage zur Schreibnacht, dann lege ich los.

Ich mag es selbst kaum glauben, wie lange ich mich an einer Etappen-Frage aufhalten kann. Bis ich eine Antwort formuliert habe, ist die Stunde fast wieder rum.
Tipp: Die Schreibnacht ist in erster Linie dazu da, an deinem Projekt zu schreiben. Wenn du zu lange über einer Etappen-Frage brütest, lass sie aus und vertiefe dich wieder in deinen Text.

13) Ich bin nicht motiviert

Woran liegt das wohl?

Tipp: Würde ich mich selbst an meine Tipps halten, wäre ich motivierter und produktiver denn je 😉
Hand aufs Herz: Was ist eure ganz persönliche und liebste Ausrede, nicht schreiben zu müssen? Teilt sie mit uns in den Kommentaren. Wir sind gespannt, was euch vom Schreiben abhält und was ihr dagegen unternehmt.

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