Gastbeitrag | Arbeiten mit Papyrus Autor – Teil 3: Überarbeiten

Gastbeitrag | Arbeiten mit Papyrus Autor – Teil 3: Überarbeiten

Quelle: Papyrus Autor
Ein Sprichwort sagt: „Es gibt keine schlechten Texte nur faule Autoren.“ Mein Prolog ist wirklich schlecht und jeder Lektor wird ihn wahnsinnig lachend in der Luft zerreißen. Also, was mache ich? Genau! Ich überarbeite und das in mehreren Schritten.

 

Zunächst schreibe ich den Text nach eigenem Ermessen um. Aus einem See wird ein blauschwarzes Ungeheuer über das der Wind Wasserschlangen tanzen lässt oder so ähnlich. Ihr wisst, was ich meine. „Show don’t Tell“ und andere hoch gepriesene Schreibtipps, die ihr unter anderem im Schreibnacht-Magazin finden könnt. Dies mache ich – je nach Zeitaufwand – für jede Szene, ehe ich weiter überarbeite. Auch hier lasse ich alle Helfer außen vor. Auf meinem Klemmbrett habe ich mir ein paar Fragen notiert, die mir dabei helfen mögliche Mängel auszumerzen.
Außerdem beurteile ich jede Szene und Kapitel mit einem Farbcode. Je besser ich es finde, um so Grüner wird es markiert. Zusätzlich kann man noch Symbole anheften, um zu sehen, was in dieser oder jener Szene noch gemacht werden muss. Bauarbeiter für Überarbeitung oder Schwerter für eine Kampfszene. So sieht das Ganze aus:

Nun kommen wir aber zum Highlight von Papyrus Autor: Der Stilanalyse.

Eigentlich ein Thema für sich, worüber man noch einmal einen eigenen Artikel schreiben könnte. Zunächst einmal bekommt man einen Schreck, wenn man sie unten in der Leiste aktiviert. Tausend Linien und Striche machen den Text fast unlesbar. Zum Glück gibt es die Möglichkeit die Sensibilität auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren. Eine Warnung vorweg: Nehmt sie nicht zu ernst. Tatsächlich habe ich mir den Spaß gemacht und Bestseller damit untersucht. Auch hier hat es angeschlagen, jedoch viel weniger als bei Texten, die man eher als unangenehm empfindet, ohne das man genau weiß, warum.
Mit einem Rechtsklick auf ein markiertes Wort öffnet sich ein „Hilfe“-Fenster und erklärt, was Papyrus daran auszusetzen hat:
  • schwache Verben: Er schlenderte hört sich einfach besser an, als er ging langsam.
  • Füllwörter: Eigentlich kann man unter Umständen auf fast alle Füllwörter verzichten, oder?
  • Bandwurmsätze: Man vergisst oft mal einen Punkt zu machen und Papyrus sagt einen, wann es angebracht ist und wann nicht und dann setzt Papyrus einem auch noch die Kommata, was ich ziemlich praktisch finde.
  • Wortwiederholungen: Fünf Mal in einem Absatz dasselbe Wort benutzt. Blöd. Aber auch hier wird es angezeigt. Mit einem Klick bekommt man eine Liste mit Synonymen vorgesetzt und mit einem weiteren Klick, wird dieses auch gleich im Text angewandt.
Für die Dialogschreiber gibt es noch das Lippensymbol oben. Damit wird nur wörtliche Rede angezeigt. Ideal, um zu sehen, ob man die Figuren auch ohne Redebegleiter und Namen erkennt und ihre Stimmungen erahnt. Außerdem sieht man es sofort, wenn man ein Anführungszeichen vergessen hat. So kann das – im Extremfall – dann aussehen:
Schon allein um so ein Bild zu vermeiden wird man sich einen besseren Stil aneignen. Selbstverständlich verfügt Papyrus über eine, wie ich finde, sehr genaue Rechtschreibprüfung. Es achtet selbständig auf Groß- und Kleinschreibung und korrigiert Wörter mit einem Klick. Außerdem gibt es noch die Lesbarkeitsanalyse. Diese hilft einem sinnvolle Absätze zu setzen, um so den Lesefluss zu verbessern.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Arbeitsweise geben und auch einen Überblick über das Schreibprogramm Papyrus Autor. Über Fragen und Kommentare würde ich mich freuen.

Gastautor: Benjamin

Mein Name ist Benjamin Kloß (30 Jahre) und ich lebe im schönen Thüringen. Ich war schon immer ein kleiner Tagträumer. Während meiner Schulzeit habe ich gerne an Geschichten gebastelt – zum Leidwesen meiner Lehrer. Später habe ich es mit ernsteren Projekten versucht. Viele negative Kritiken hätten mich fast zur Aufgabe gezwungen. Schon bald begriff ich, dass Schreiben mehr ist, als nur gute Ideen aneinander zu reihen. Es ist ein Handwerk, was gelernt, geübt und verbessert werden muss. Jedes Projekt hat mich vorangebracht. Mit meinem aktuellen Fantasy-Mehrteiler »Lords von Loreedan« will ich jetzt den großen Sprung wagen und das Wort »Hobby« vor dem Autor wegbekommen. Ich hoffe, es klappt.

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