Genremix in Büchern

Genremix in Büchern

Seien wir doch mal ganz ehrlich. Das eine oder andere Genre wirkt manchmal etwas festgefahren. Wir haben alle unsere Lieblinge, wünschen uns aber auch mal etwas anderes. Eine Mischung aus verschiedenen Elementen. Es gibt Heavy Metal mit Sprechgesang, Geigenmusik mit Techno unterlegt, Science-Fiction-Filme mit Horrorelementen und Horrorkomödien. Das eine scheint mit dem anderen nichts gemeinsam zu haben und ergibt trotzdem oft einen tollen Mix.

Das gleiche funktioniert auch in Büchern. Und es macht unheimlich Spaß einen solchen Genremix zu erschaffen, denn hast du erst einmal angefangen die Elemente beider Welten zu verknüpfen, tun sich ganz neue Möglichkeiten auf.

Nehmen wir den Film „Alien“. Gut, es ist ein Film und kein Buch, aber ein perfektes Beispiel für das Thema Genremix, denn hier werden Science-Fiction und Horror perfekt miteinander verwoben. Was verbinden wir mit SciFi? Fremde Welten, Außerirdische, Raumschiffe, Weltall…
Alles im Film enthalten.
Was verbinden wir mit Horror?
Sabbernde Monster, Finsternis, Angst, ständiger Verfolgungswahn und Käsebrötchen mit Nutella …
Was? Das ist schließlich auch Genremix. Gut, lassen wir das Käsebrötchen bei Seite. In dem Film „Alien“ ist das Monster, wie in einem guten Horrorfilm erst einmal lange Zeit nicht zu sehen und taucht nur ganz selten auf. Gleichzeitig spielt das ganze im Weltraum. Es gibt also kein Entkommen für die Besatzung, was für noch mehr Angst sorgt. Der Film beginnt als SciFi-Movie und wird immer mehr zum Albtraum, sobald sich das Monster zum ersten Mal zeigt. In der Größe eines Wiener Würstchens, aber mit einem spektakulären Auftritt.
Wir geraten also von einem ohnehin schon düsteren Weltraumfilm, in ein ganz anderes Genre.
Wenn wir einen Blick auf den Buchmarkt werfen, finden wir dort sogar mehr Bücher mit Genremix, als wir zuerst glauben. Seit „Twilight“ landen wöchentlich mehrere Dark Romantasy Romane auf dem Markt. Sei es mit Vampiren, Werwölfen, Hexen. Sogar Zombies dürfen plötzlich Gefühle haben. „Die Tribute von Panem“ ist ein gutes Beispiel für das angesagte Dystopie-Thema. Eben auf jüngere Leser zugeschnitten. Jugendbuch und düstere Zukunftsversion treffen hier aufeinander und wenn wir uns die Verkaufszahlen sowie die Einspielergebnisse an den Kinokassen ansehen, scheint es zu funktionieren.
Der Vorteil an diesem Mix ist immer wieder, dass man eine Menge Spaß daran haben kann, so etwas zu schreiben. Es gibt so viele Elemente, an denen man sich bedienen kann, auf die wir aber ohne das zweite Genre einfach keinen Zugriff hätten.
Darf ich kurz aus eigener Erfahrung sprechen? Ich habe schon den einen oder anderen Mix geschrieben und fühle mich dabei viel freier, als sonst. Normalerweise spukt mir im Schreibfluss eine Idee im Kopf herum und ich denke: „Kann ich nicht machen. Das passt einfach nicht.“
Heute denke ich: „Ach, egal. Ich mach das jetzt.“
Und damit trete ich ganze Türen zu neuen Möglichkeiten ein.
Ihr habt sicher nicht nur ein Lieblingsgenre, in dem ihr gerne lest oder schreibt. Wenn ihr es noch nicht getan habt, versucht mal aus euren liebsten Themen eines zu machen. SciFi mit Fantasy. (Jugend)dystopie mit Thriller. Horror mit Western.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mir läuft jetzt das Wasser im Munde zusammen. 

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