100 Seiten to go – Teil 2

100 Seiten to go – Teil 2

Der Kopf braucht ein Ziel, das es zu erreichen gilt.

Keine Ahnung, wo ich das gelesen habe, aber es stimmt. Mit einem Ziel vor Augen schreibt es sich viel einfacher. Bisher waren es Szenen, die ich endlich umsetzen wollte. Wenn ich eine solche vor Augen habe, schreibt sich die Geschichte fast wie von alleine. Und jetzt sind es die 100 Seiten pro Monat, die mich zwingen, meinen Hintern auf den Stuhl zu pflanzen und das Internet mal zu ignorieren.

Wie schon in meinem ersten Teil von „100 Seiten to go“ erwähnt, gibt es Tage, an denen es besser oder schlechter läuft. Der März lief super. Oft hab ich gar nicht gemerkt, wie viele Seiten ich inzwischen geschrieben habe. Wenn ich am Ende eines Schreibtags nachschaute, wie viele neue Wörter und Seiten es geworden sind, war ich oft überrascht. Und dieses Erfolgserlebnis motivierte mich noch mehr, mein Programm durchzuziehen. Oft war ich so in meinen Geschichten versunken, dass ich nichts anderes mehr wahrnahm. Nicht mal das vibrierende Handy neben mir auf dem Tisch. Zum Glück war der Anruf nicht wichtig. *Hust*

Seitdem ich mit dem Programm angefangen habe, höre ich beim Schreiben nur noch selten Musik. Früher lief immer irgendetwas. Hard Rock, Heavy Metal, Filmmusik oder auch mal etwas, das ich normalerweise nicht höre, mir aber half, das Kopfkino noch etwas mehr zu untermalen. Inzwischen kann ich mich viel besser konzentrieren, wenn ich Ruhe habe. Musik reißt mich zu sehr mit, ich muss also etwas hören, das zu 100% passt und da Alben von Lied zu Lied ein wenig unterschiedlich sind, es Balladen, schnelle und mittelschnelle Songs gibt, verzichte ich lieber auf das Auf und Ab.

Der April war etwas durchwachsener, was aber nicht an fehlender Motivation lag, sondern an zeitlichen und teils auch an gesundheitlichen Gründen. Die Zeit habe ich genutzt, um andere, zukünftige Projekte zu planen.

Natürlich schlaucht solch ein Programm auch und wenn man viel schreibt, bleibt wenig Zeit für anderes. Neben Brotjob und Sozialleben hatte ich keine Zeit zum Lesen, Filme gucken oder etwas anderes, das die Inspiration in Wallung bringt.

Im Mai habe ich das recht deutlich gemerkt. Bücher fühlten sich zäh wie Kaugummi an, weil ich ewig brauchte, um sie zu lesen. Der Stapel ungelesener Bücher, Comics und Zeitschriften nahm beängstigende Formen an. Aus zeitlichen Gründen kam ich irgendwann nicht mehr zum Schreiben.
Kurz gesagt: Der Mai war der erste Monat in diesem Jahr, in dem ich die 100 geplanten Seiten nicht einhalten konnte. Irgendwann war die Motivation fort. Und was bringt es mir, mich vor den Laptop zu setzen, um in drei Stunden acht Zeilen zu schreiben?
Richtig!
Nichts!
Was nicht bedeutet, dass ich es nicht getan habe, aber irgendwann musste ich einsehen, dass es besser ist, eine Auszeit zu nehmen.
Ich finde es wichtig, sich selber Druck zu machen. Das diszipliniert mich persönlich und natürlich ist es ein tolles Gefühl, wenn man Erfolg hat. Aber irgendwann sollte man auch, wie vom Brotjob, etwas Urlaub nehmen. Ich hab für Juni einen Urlaub vom Schreiben „eingereicht“. Am Anfang war es toll. Ich hab wieder gelesen und jede Menge Inspiration gesammelt. Es tat gut einfach mal nicht zu schreiben und sich keinen Stress zu machen.
Ein paar Tage lang …

Denn dann kehrte das Kribbeln in den Fingern zurück. Ich hab es erstmal ignoriert und nur Notizen gemacht. Zum Schreiben fühlte ich mich nicht bereit.
Mit der Zeit entstanden immer wieder Szenen in meinem Kopf. Den Kurzroman, an dem ich arbeite, habe ich komplett eingerissen, die Figuren und das Setting überarbeitet.
Was dazu führte, dass ich nach ein paar Tagen vom Sofa aufgesprungen bin, um zu schreiben. Es waren nur knapp 2000 Wörter, aber die ersten seit einer Woche. Davor wollten es nicht mal 1000 pro Tag werden.
Die Auszeit hat geholfen, was mit daran gelegen hat, dass ich nicht nur Bücher gelesen habe, sondern auch Comics und Filmzeitschriften. Von dort hole ich oft meine Inspiration. Mein Kopfkino kam wieder in Schwung und ich plane fleißig meinen Kurzroman.
Ob ich die 100 Seiten im Juni knacke, wird sich noch zeigen. Neben Urlaub vom Schreiben hab ich auch noch welchen vom Brotjob und der ist ziemlich verplant. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass ich danach wieder richtig durchstarten werde.

2 Gedanken zu „100 Seiten to go – Teil 2

  1. Hallo!
    Deine selbst gestellte Challenge ist sehr interessiert, jedoch wäre es nichts für mich, da ich eine sehr lange Zeit mit einer Schreibblockade geplagt gewesen und überhaupt nicht zum Schreiben gekommen bin. Habe mir auch etliche Tipps (ein paar Artikel auf Schreibnacht Magazin) durchgelesen, geholfen hat mir aber nichts. Seit letzter Woche jedoch habe ich mir eine feste Uhrzeit eingeplant und seit Samstag eine neue Idee für eine Kurzgeschichte, bei der ich schon sehr weit bin. Vielleicht werde ich in den Sommerferien deine Challenge für mich etwas umändern, aber so etwas in der Richtung ausprobieren. 🙂
    Danke für deine Anregung und Rückmeldung!

    1. Hi. Schön, dass dich meine Challenge inspiriert. Ich hoffe, es hilft dir deine Blockade zu überwinden. Falls du im Forum oder in der Facebookgruppe der Schreibnacht bist, können dir sicher einige Mitglieder Tipps geben.

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