Rückblick auf die Online-Autorenmesse, Tage 6 & 7 #OA

Rückblick auf die Online-Autorenmesse, Tage 6 & 7 #OA

Bild von https://www.schreibfluss.com/

Ich schaue mir gerade die Videos von Freitag an. So ist das zeitlich ganz angenehm. Ich hatte heute nichts Großes vor und kann mich gut auf die verschiedenen Interviews konzentrieren. Der heutige Tag widmet sich dem Bereich „Marketing“.
Das erste Video mit den Autoren Marcus Johanus und Axel Hollmann ließ sich leider nicht laden, weshalb ich direkt zu Tanja Rörsch „Das eigene Buch richtig bewerben“ überging. Für meine Bachelorarbeit habe ich mir zu Recherchenzwecken das Praxishandbuch Buchmarketing von Frau Rörsch gekauft, welches sehr hilfreich war.
Ein Buch sollte man am besten vorvermarkten – also vor der Veröffentlichung die entsprechenden Marketingstrategien und -termine planen. Aber auch „alten“ Büchern kann man noch einmal ein neues Gewand verleihen, um sie am Markt wieder nach vorne zu bringen. Neues Cover, neuer Titel und das Buch ist neu geboren.

Die „Verpackung“ ist also tatsächlicher wichtiger, als man denkt. Dabei sollte man auch eine klare Linie fahren – einen Wiedererkennungswert bieten. Um erfolgreich zu werden, muss man strategisch drangehen. Der Leser möchte aber auch wissen, wer hinter dem Buch steckt. Der Autor wird zur Marke. Für einen langfristigen Erfolg reicht es i.d.R. nicht aus, das Buch zu schreiben, zu veröffentlichen und einmal Marketing zu betreiben. Der Autor sollte das Potential neuer Medien nutzen und fortwährend Präsenz zeigen und mit den Nutzern interagieren. Schreiben ist Arbeit, Marketing fast noch mehr und dann kommt ja noch das zeitliche Problem hinzu – eine große Herausforderung. Doch das Wichtigste ist, dass man schreibt. Schreibt und berichtet. Mir hat das Video sehr gut gefallen, da es sich mit den Recherchen zu meiner Bachelorarbeit „Marketing für Selfpublisher – ein Marketingkonzept für das Autorendebüt“ deckte. Ich freue mich darauf, auch selbst irgendwann die Theorie in die Praxis umsetzen.

Das nächste Interview wurde mit Tami Reading Teabag geführt, die über das Autorenmarketing mit BookTubern sprach. Ein BookTuber ist ein YouTuber, der über Bücher sprich – also ein Buchblogger auf YouTube.  Da meine Schwester auch YouTube macht, weiß ich, wie zeitintensiv und umfangreich dieses Hobby ist. Locker gehen da über drei Stunden für ein YouTube-Video drauf. Daher ist es wichtig, diesen mit entsprechender Wertschätzung zu begegnen. Natürlich kann man sie darum bitten, auf dem Blog/Kanal das eigene Buch nach vorne zu bringen, indem sie es rezensieren – ABER es muss halt zu ihnen passen. Ein Beschäftigen mit der Zielgruppe und den Interessen des BuchTubers ist unabdingbar. Auch unpersonalisierte Nachrichten kommen nicht gut an.Copy-Paste ist da ein No-go.
Ein Begriff, den ich noch nicht kannte, war „Buchtaggen“. Man zeigt bspw. ein Buch mit einem herbstlichen Cover und verlinkt (taggt) andere BuchTuber, damit sie das Gleiche machen.
Relationship-Marketing/Networking ist wichtig, aber eben kein Thema, das man gerade so mal an einem Tag angehen kann.

Der Freitag wurde von Annika Bühnemann beendet. Marketing muss vor der Buchveröffentlichung anfangen. Die ersten vierzehn Tage nach der Buchveröffentlichung sind am Wichtigsten, um auch bspw. die Algorithmen auf Amazon zugunsten der Sichtbarkeit zu bedienen. Das sollte aber gut geplant sein. Vier bis sechs Wochen vor der Veröffentlichung sollten vorher zum Zwecke des Marketings genutzt werden. Mein Lieblingszitat: „Ein Wunder über Nacht benötigt fünf Jahre Vorbereitung.“ Wichtig ist,zu verstehen, warum man Marketing macht und dass man Spaß daran hat. Dabei geht es nicht darum, ständig auf das eigene Buch zu verweisen. Das nervt. Natürlich funktioniert Marketing auch nicht, wenn das Buch nicht gut ist. „Marketing kann ein gutes Buch zu einem Bestseller machen, ein schlechtes Buch […] nicht.“ Ein weitere toller Satz, den ich hier gerne teile. Auch habe ich mir mitgenommen, dass es besser ist, sich zunächst auf ein Netzwerk zu konzentrieren und dort das Herzblut hineinzustecken. Statt sich mit anderen zu vergleichen, sollte man sich im Bereich Marketing
auf sich selbst konzentrieren: Was kann ich tun? Was würde mir
gefallen? Man hat so viele Möglichkeiten und kann mit Sicherheit einen Weg finden, der einem zusagt.

Vom Freitag habe ich mehr sehr viel mitgenommen. Ich liebe das Thema Marketing und könnte noch viel viel mehr dazu aufschreiben.
Aber wir wollen auch noch den Samstag Revue passieren lassen.

Der Samstag wurde von Gaby Hauptmann eingeläutet. Zu allererst muss ich sagen, dass dieses Video am besten gedreht war. Da Jurenka Jurk Frau Hauptmann zu Hause besuchte, habe ich alles sehr gut verstehen können. Ein enormer Pluspunkt gegenüber den anderen Videos. Viele Anekdoten der Autorin brachten mich zum Schmunzeln. Mein Lieblingspart: Durch eine Störung den Satz zu verlieren – Eine Erfahrung, die jeder wohl schon gemacht hat. Es ist wichtig, beim Schreiben die Begabung zu haben, neue Welten zu entdecken. Es war ein schönes Gespräch, aber es wurde – meiner Meinung nach – viel zu schnell, von A zu B und wieder zurück gesprungen. Ich hatte manchmal Schwierigkeiten, dem Verlauf zu folgen. Ein Tipp hat sich aber definitiv in mir manifestiert: Ein Roman ist nie fertig und das schlimmste ist, immer daran herumdoktorn. Stichwort „Verschlimmbessern“. Man muss einfach auch loslassen können. Negative Kritiker wird es immer geben.

Im darauffolgenden Interview mit Alice Högner wird der Umgang mit negativer Kritik aufgegriffen; sicherlich kein einfaches Thema. Ich mochte sehr, wie sie selbst dafür gesorgt hat, dass sie Kritik inzwischen sachlich betrachten kann. Durch eine Bezugsperson, die immer ehrlich zu ihr war und möchte, dass das Buch gut wird, hat sie einen Puffer geschaffen. Kritik sollte als etwas Gutes angesehen werden und nicht als persönlichen Angriff. Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen konstruktiver negativer Kritik und einem Verriss. Alice Högner berichtete über eine sehr schlechte Kritik, die sie zu einem ihrer Romane erhalten hatte und wie sie es schaffte, darüber zu stehen. Dass der Kritiker das Buch augenscheinlich nicht (legal) erworben hatte, dass der Account nur ihr Buch bewertet hat und dass andere Leser anderes rezensierten, zeigten ihr den Unterschied zu ehrlicher Kritik auf. Dennoch nahm sie die Anregung der bemängelten Rechtschreibung, um diese noch einmal zu prüfen. Übrigens: Man sollte niemals öffentlich auf negative Kritik eingehen. Konstruktive Kritik ist dein Freund. Ein sachliches Betrachten hilft hier weiter.
Auch ein schöner Satz in Bezug auf die E-Book-Piraterie: „Ich kümmere mich lieber um meine ehrlichen Leser, denn die haben meine Zeit verdient.“

Weiter ging es mit Tilmann Winterling, der Rechtsfragen beantwortete. Hier war die Qualität der Lautstärke mit Abstand am schlechtesten. Bei so einem wichtigen Thema wirklich sehr sehr schade.

Wie sieht das bspw. mit „echten“ Schauplätzen aus? Seine Antwort war sinngemäß folgende: An öffentlichen Orten können fiktive Geschichten spielen. Sicherlich ist der Vatikan mit den Geschichten von Dan Brown nicht glücklich, aber man weiß ja, dass diese fiktiv sind. Aber es ist auch okay, sich Orte/Cafés auszudenken und dann braucht man sich keine Gedanken darüber machen, ob man vielleicht realen Personen auf die Füße tritt. Wenn man beruflich im Internet unterwegs ist, muss man sich einfach auch an rechtliche Vorschriften halten – das Impressum ist da ein Muss. Am sichersten ist man wohl auch unterwegs, wenn man sein Pseudonym in den Personalausweis eintragen lässt.
Mir ist aufgefallen, dass Herr Winterling teilweise sehr vorsichtig formuliert hat. Ich denke aber, das Thema ist zu umfangreich, um es in einer Stunde abzuhandeln. Auch sind viele Dinge wohl im Einzelfall zu betrachten. Für den ersten Einblick dennoch sehr informativ.
 
Das Interview zu den „Lesungen“ habe ich heute ausgelassen, da in Kürze das Abendessen ruft. Ich bin kein Mensch für Lesungen und scheue mich davor. Wenn ich es aber morgen zeitlich schaffe, hole ich es nach. Vielleicht ändert es auch meine Einstellung zu diesem Thema.

Ich bin gespannt, wie das Event morgen enden wird. Ich freue mich besonders auf das Interview mit Sebastian Fitzek.

Dann würde ich sagen: Bis morgen!

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